Christoph Philipp Nell

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Christoph Philipp Nell (*5. Februar 1725 in Koblenz-Neuendorf, †8. Mai 1808 in Kyllburg), 1757-1802 Dekan des Stiftes. Nell wurde als Sohn von Nikolaus Nell und Anna Katharina Mayer in Neuendorf geboren. 1745 studierte er in Trier. Er empfing 1740 die niederen Weihen, 1746 die des Subdiakons, 1747 die des Diakons und am 31. Mai 1749 die des Priesters.

Pfarrhaus erbaut von Christoph Philipp Nell

1742 wird er Exspektant und 1748 Kanoniker[1]. Den Fidelitätseid als Dekan leistet er gegenüber Erzbischof Johann Philipp am 25. Februar 1757[2]. Im kurtrierischen Hofkalender ist er 1760-1766 als Regens der Pfarrei Kyllburg und 1767-1794 als pastor familiae bezeichnet, doch war er das sicher seit Übernahme des Dekansamtes 1757.

1758 erbaute er das Pfarrhaus in Kyllburg, in dem er auch wohnte und starb. Eine Glocke der Stiftskirche wurde 1759 in seinem Auftrag und im Auftrag des Kapitels gegossen. Am 29. April 1782 nahm Pater Hilarion, Prior der Großen Kartause, den Kanoniker von St. Paulin vor Trier Dr. jur. Nikolaus Nell[3], den Kyllburger Dekan Christoph Nell sowie weitere Mitglieder der Familie Nell (u.a. Ratsherren in Trier) in die Gemeinschaft der guten Werke des Kartäuserordens auf[4]. Christoph Nell wird in der Kapitelliste von ca. 1795 mit Wohnsitz in Kyllburg genannt. Er starb am 8. Mai 1808 im Alter von 84 Jahren und wurde am 10. Mai in Kyllburg beigesetzt[5].

Im Visitationsbericht von 1789 wird Christoph Philipp Nell als ein alter biederer schneeweißer Mann, der zu gut ist und den Stein nicht heben kann, bezeichnet, doch lasse sich anderseits wohl nicht bezweifeln, dass er durch seine bei ihm lebende Base Catharina Caecilia Pino schwerster sittlicher Gefährdung und Verirrung im Kapitel Vorschub geleistet habe. Es wird von dieser Base gesagt, sie habe seit 15 Jahren mit dem ehemaligen Frühmesser zu Kyllburg und derzeitigem Pfarrer von Dudeldorf Raskopf und mit dem Kanoniker Knod ein Verhältnis, sei von Raskopf geschwängert und daraufhin nachts um zwölf Uhr einem Studenten angetraut worden, nach einigen Monaten aber wieder zu ihren Onkel nach Kyllburg zurückgekehrt. Sie habe selbst gesagt: bin ich eine Hure, so hast Du liedericher Dechant mich dazu gemacht[6]

Quellen

  1. K Best. 1 C Nr. 18944 BI. 7 f.
  2. K Best. 1 A Nr. 11570
  3. vgl. Heyen, St. Paulin, GS NF 6 S. 756
  4. K Best. 700,28 = Nachlass Arthur v. Nell, Nr. 14
  5. K Best. 700,28 Nr. 4
  6. K Best. 1 C Nr. 18939 bes. BI. 40. Über den Plan, Christoph Philipp als Dekan durch einen Koadjutor abzulösen.