Kirmes

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Die Kyllburger Kirmes ist eine Veranstaltung am ersten Wochenende im Juli. Es gab im Laufe der Zeit verschieden viele Ausrichtungstage — zwischen Freitag und Montag — Haupttag ist dabei immer der Sonntag. Die Kirmes wurde jahrzehntelang federführend, in jedem Jahr wechselnd, von einem Kyllburger Verein ausgerichtet. Heute wird die Kirmes von der Vereinsgemeinschaft Kyllburg Verein(t) unter dem Namen Der Berg ruft! veranstaltet.

Geschichte

Bis in die 1980er Jahre hieß die Kirmes Kirschenfest. Lange wurde angenommen, dass es sich beim Namen Kirschenfest um eine Falschschreibung des Wortes Kirche handele und die Kirmes demnach die Bedeutung eines Kirchweihfestes habe.

Neueste Forschungen der Historischen Gesellschaft Kyllburg habe jedoch nachweisen können, dass die Kyllburger Kirmes ursprünglich nicht als Kirchweihfest veranstaltet wurde, sondern tatsächlich als Kirschen-Erntefest, das Ende August/Anfang September stattfand.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Kirschenanbau in Kyllburg weit verbreitet. Allein auf dem Stiftsberg sollen hunderte Kirschbäume gestanden haben. Der Hopfenanbau löste im Laufe der Zeit den Kirschenanbau ab. Die Obstwiesen wurden zu Hopfengärten. Was blieb, war der Name Kirschenfest.

Gegen ein Kirchweihfest spricht auch die Tatsache, dass zur Kyllburger Kirmes niemals eine Prozession stattfand, was andernorts durchaus üblich ist. Auch passt keiner der aktuellen und ehemaligen Veranstaltungstermine zum Datum der Kirchweihe (7. Mai), noch zum Patrozinium Mariä Himmelfahrt (15. August).

Bis Mitte der 1980er Jahre wurde der Name Kirschenfest beibehalten, wenn auch die eigentliche Bedeutung des Namens längst in Vergessenheit geraten war.

Zur Hochzeit der Kirmes besuchten hunderte Einwohner und Gäste aus den umliegenden Dörfer die Veranstaltung. Oft gab es ein großes Festzelt auf dem Marktplatz und allerlei Kirmesattraktionen, wie Wurfbuden, Schiffschaukel und Knuppauto. Mit dem erlahmenden Interesse der Bevölkerung, wurde das Fest immer kleiner gehalten. In manchen Jahren ging es kaum über einen Bierstand auf der Hochstraße hinaus. Zudem wollten immer weniger Vereine freiwillig das Fest ausrichten.

In den 1990er Jahren versuchte eine Vereinsgemeinschaft die Kirmes wiederzubeleben. Mit einer überdachten Hochstraße und einer Aktionsbühne vor dem Hause Kubny, konnte man die Besucherzahlen langsam wieder steigern. Problem war jedoch die nicht richtig funktionierende Vereinsgemeinschaft, die, da sie nur auf Freiwilligkeit basierte, nicht wirklich handlungsfähig war.

Abhilfe schaffte 2007 sie Gründung eines Vereins - Kyllburg Verein(t) - der als neue Vereinsgemeinschaft hauptsächlich für die Ausrichtung der Kirmes gegründet wurde. In diesem Verein sind alle Kyllburger Vereine offizielles Mitglied. Sie haben sich verpflichtet an einem Strang zu ziehen und die neue Vereinsgemeinschaft tatkräftig zu unterstützen. Dies gelingt vorbildlich.

Die erste Kirmes von Kyllburg Verein(t) fand noch auf der Hochstraße statt. Im Jahr darauf wagte man es, einen neuen Standort für die Kirmes auszuprobieren. Man wählte die Wiese vor dem Nordportal der Stiftskirche als Veranstaltungsort. Die Kirmes erhielt zudem einen neuen, einprägsamen Namen, der auf den neuen Standort, den Stiftsberg, anspielt: Der Berg ruft!