Kreuzgang

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Grundriss des Kreuzgangs

Südlich der Stiftskirche schließt sich der quadratische Kreuzgang an. Er ist wie die Kirche aus rotem Sandstein erbaut.

Der im 14. Jahrhundert angelegte, exakt quadratische Kreuzgang gehört sicherlich nicht der ursprünglichen Planung an. Bei der Anlage des Kreuzganges musste man die Strebepfeiler an der Südseite des Kirchenschiffs berücksichtigen, die keinen direkten Anschluss des Nordflügels an die Kirchenwand erlaubten.

Die vier eingeschossigen, offenen Flügel sind in acht Joche mit Kreuzrippengewölben unterteilt. Kapitelle und Schlusssteine sind mit Blattwerk und Köpfen geschmückt. Die Außenseiten sind durch getreppte Strebepfeiler gegliedert, zwischen denen sich dreibahnige Maßwerkfenster mit Vierpassrosetten und dreifachen Nonnenköpfen öffnen. Nur die Kreuzrippengewölbe im Nord- und Ostflügel sind noch ursprünglich. Weil An den Ostflügel schließt sich das Kapitelhaus an, in dem sich heute die Sakristei befindet. Im Kreuzgang befinden sich zahlreiche Grabsteine und Epitaphien.

Verfall und Rettung des Kreuzgangs

Nach der Aufhebung des Marienstiftes durch den französischen Staat 1802 gingen Stiftskirche und Kreuzgang in den Besitz der Pfarrei St. Maximin in Kyllburg über. Diese trug fortan den Titel einer Kantonalkirche. Kyllburg besaß nun zwei Kirchen, war aber als kleine Pfarrei nicht in der Lage, beide Kirchen und den Kreuzgang aus eigenen Mitteln baulich zu erhalten. Als aber später die ehemalige Klosterkirche der Zisterzienserinnen in St. Thomas, die ebenfalls vom französischen Staat aufgehoben worden war, ebenfalls in den Besitz der Pfarrei Kyllburg überging, verkaufte diese die inzwischen baufällig gewordene Klosterkirche an den Bischöflichen Stuhl in Trier. Dadurch erhielt die Pfarrei Kyllburg die Mittel, die 1802 aufgetretenen Schäden an der Stiftskirche zu beseitigen. Der Kreuzgang im Süd- und Westflügel verfiel jedoch immer mehr, bis 1888 die rheinischen Provinzialstände 9.000 M und am 19. Februar 1890 Kaiser Wilhelm II. selbst 4.500 M für den Wiederaufbau des Kreuzganges zur Verfügung stellten. Noch im selben Jahr begannen die Arbeiten. Leitender Architekt war Dombaumeister Wiertz aus Trier, ausführender Maurermeister Jakob Kronibus aus Kyllburg. Noch vor 1960 ließ [[Albert Wirth|Dechant Wirth}} mit Landes- und Bistumsmitteln umfangreiche Instandsetzungsarbeiten am Nordflügel durchführen, so dass der Kreuzgang heute als gesichert gelten kann. 2008 erhielt der Kreuzgang eine Beleuchtung, die das Gewölbe anstrahlt.