Stolpersteine: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Stolpersteine''' sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Diese quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit von Hand eingeschlagenen Lettern beschriftet und werden von einem angegossenen Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern getragen. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Im Juli 2017 gab es rund 61.000 Steine; nicht nur in Deutschland, sondern auch in 21 weiteren europäischen Ländern. Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die Marke Stolpersteine ist seit 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt durch Gunter Demnig geschützt, seit 2013 auf europäischer Ebene.
Die '''Stolpersteine''' sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Diese quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit von Hand eingeschlagenen Lettern beschriftet und werden von einem angegossenen Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern getragen. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Im Juli 2017 gab es rund 61.000 Steine; nicht nur in Deutschland, sondern auch in 21 weiteren europäischen Ländern. Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die Marke Stolpersteine ist seit 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt durch Gunter Demnig geschützt, seit 2013 auf europäischer Ebene.
==Stolpersteine in Kyllburg und Malberg==
==Stolpersteine in Kyllburg und Malberg==
In Kyllburg und Malberg wurden die ersten Stolpersteine am [[6. November]] [[2017]] verlegt. Anstoß für diese Gedenkaktion gab der gebürtige Kyllburger Toni Nemes. Dieser hatte die Lebens- und Leidensgeschichte der jüdischen Familie Nussbaum recherchiert. Deren Familienmitglieder lebten zuletzt in Malberg und Kyllburg.
In Kyllburg und Malberg wurden die ersten Stolpersteine am [[6. November]] [[2017]] verlegt. Anstoß für diese Gedenkaktion gab der gebürtige Kyllburger Toni Nemes. Dieser hatte die Lebens- und Leidensgeschichte der jüdischen Familie Nussbaum recherchiert. Deren Familienmitglieder lebten zuletzt in Malberg und Kyllburg.


Zur Verlegung der Stolperstein reiste Lisa Watson aus den USA an. Sie ist eine Urenkelin von Rebecka Nussbaum. Neben einem jüdischen Totengebet, verlas sie auch einen Brief ihrer Mutter Emily Watson (geb. Nussbaum). Der Feier wohnten zahlreiche Gäste aus Kyllburg und Malberg, sowie viele Vertreter aus Politik und Wirtschaft teil.
Zur Verlegung der Stolperstein reiste Lisa Watson aus den USA an. Sie ist eine Enkelin von Rebecka Nussbaum. Neben dem Kaddisch, einem jüdischen Totengebet, verlas sie auch einen Brief ihrer Mutter Emily Watson (geb. Nussbaum). Der Feier wohnten zahlreiche Gäste aus Kyllburg und Malberg, sowie viele Vertreter aus Politik und Wirtschaft teil.
== Liste der Stolpersteine ==
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Kyllburg
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||[[Sara Nussbaum]]<br />geb. Levy<br />Jg. 1883
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|[[Joseph Alfred Nussbaum|Joseph Nussbaum]]<br />Jg. 1899
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| rowspan="3" |[[Schlossstraße 43]]
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|[[Adelheid Nussbaum]]<br />Jg. 1868
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==Video von der Stolpersteinverlegung==
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==Weblinks==
[http://www.5524.de Offizielle Webseite der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine Kyllburg/Malberg]
[[Kategorie:Veranstaltung]]
[[Kategorie:Veranstaltung]]

Aktuelle Version vom 13. November 2017, 15:01 Uhr

Künstler Gunter Demnig verlegt die ersten Stolpersteine in Kyllburg
Künstler Gunter Demnig verlegt die ersten Stolpersteine in Malberg

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Diese quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit von Hand eingeschlagenen Lettern beschriftet und werden von einem angegossenen Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern getragen. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Im Juli 2017 gab es rund 61.000 Steine; nicht nur in Deutschland, sondern auch in 21 weiteren europäischen Ländern. Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die Marke Stolpersteine ist seit 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt durch Gunter Demnig geschützt, seit 2013 auf europäischer Ebene.

Stolpersteine in Kyllburg und Malberg

In Kyllburg und Malberg wurden die ersten Stolpersteine am 6. November 2017 verlegt. Anstoß für diese Gedenkaktion gab der gebürtige Kyllburger Toni Nemes. Dieser hatte die Lebens- und Leidensgeschichte der jüdischen Familie Nussbaum recherchiert. Deren Familienmitglieder lebten zuletzt in Malberg und Kyllburg.

Zur Verlegung der Stolperstein reiste Lisa Watson aus den USA an. Sie ist eine Enkelin von Rebecka Nussbaum. Neben dem Kaddisch, einem jüdischen Totengebet, verlas sie auch einen Brief ihrer Mutter Emily Watson (geb. Nussbaum). Der Feier wohnten zahlreiche Gäste aus Kyllburg und Malberg, sowie viele Vertreter aus Politik und Wirtschaft teil.

Liste der Stolpersteine

Adresse Verlegedatum NS-Opfer Inschrift Bild Kollektion Lage
Bahnhofstraße 5

Kyllburg

6. November 2017 Hermann Nussbaum
Jg. 1866
Deportiert 1942 Theresienstadt
1942 Treblinka ermordet
Stolpersteine Nussbaum Kyllburg.jpg
Sara Nussbaum
geb. Levy
Jg. 1883
Deportiert 1942 Theresienstadt
1942 Treblinka ermordet
Joseph Nussbaum
Jg. 1899
Flucht 1941
USA
Rebecka Nussbaum
Jg. 1906
Flucht 1938
USA
Schlossstraße 43

Malberg

6. November 2017 Adelheid Nussbaum
Jg. 1868
Deportiert 1942 Theresienstadt
ermordet 2.8.1942
Stolpersteine Nussbaum Malberg.jpg
Johanna Nussbaum
Jg. 1884
Deportiert 1942 Theresienstadt
1942 Treblinka
ermordet 28.9.1942
Simon Nussbaum
Jg. 1887
Deportiert 1942 Izbica
ermordet in Belzec

Video von der Stolpersteinverlegung

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Weblinks

Offizielle Webseite der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine Kyllburg/Malberg