Stolpersteine

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Künstler Gunter Demnig verlegt die ersten Stolpersteine in Kyllburg

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Diese quadratischen Messingtafeln mit abgerundeten Ecken und Kanten sind mit von Hand eingeschlagenen Lettern beschriftet und werden von einem angegossenen Betonwürfel mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern getragen. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Im Juli 2017 gab es rund 61.000 Steine; nicht nur in Deutschland, sondern auch in 21 weiteren europäischen Ländern. Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die Marke Stolpersteine ist seit 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt durch Gunter Demnig geschützt, seit 2013 auf europäischer Ebene.

Stolpersteine in Kyllburg und Malberg

In Kyllburg und Malberg wurden die ersten Stolpersteine am 6. November 2017 verlegt. Anstoß für diese Gedenkaktion gab der gebürtige Kyllburger Toni Nemes. Dieser hatte die Lebens- und Leidensgeschichte der jüdischen Familie Nussbaum recherchiert, deren Familienmitglieder zuletzt in Malberg und Kyllburg lebten. Zur Verlegung der Stolperstein reiste Lisa Watson, die Urenkelin von Rebecka Nussbaum (geb. Strauß), eigens an. Neben einem jüdischen Totengebet, verlas sie auch einen Brief ihrer Mutter Emily Watson (geb. Nussbaum). Der Feier wohnten zahlreiche Gäste aus Kyllburg und Malberg, sowie viele Vertreter aus Politik und Wirtschaft teil.