1919

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1919

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Ereignisse

  • Neue Planungen zur Stauung der Kyll[1]
Kyllburg, 8. Aug. Ueber das geplante neue Staubecken wird der „Trier. Landesztg.“ berichtet: Nach dem bisherigen Projekt wird die Kyll in dem großen Fließemer Boden bis nach Malberg zu gestaut. Das Staubecken wird gegen 7 Millionen Kubikmeter Wasser enthalten und in der ersten Stufe mit einem Gefälle von zirka 30 Meter ausgenutzt werden. Abgesehen davon, daß bei den günstigen Wasserverhältnissen der Kyll dieses Werk ganz erhebliche Kräfte liefern wird, erhält das Landschaftsbild durch den großen Stauweiher in dem bisher wenig zugänglichen romantischen Fließemer Kyllbogen eine weitere Bereicherung, da ja an beiden Seiten der Staumauer und über diese hinweg Fahrwege angelegt werden müssen, die lohnende schattige Spaziergänge bieten und zudem auf dem Stausee selbst durch Bootsfahrten von Kyllburg aus sich eine willkommene und angenehme Abwechselung für die Kurgäste des Badeortes Kyllburg sich ergibt. Es ist Vorsorge getroffen, daß das Gesamtbild von Kyllburg nicht beeinträchtigt wird. Wirtschaftlich wird dieses Werk für den Kreis Bitburg und die angrenzenden Eifelkreise, abgesehen von der eigenen gänzlichen Elektrizitätsversorgung, von größter Bedeutung werden. Wenn auch noch etwas Zeit vergeht, bis der erste elektrische Funke aus dem Kraftwerk hinausgeht, so ist doch zu hoffen, daß die erfolgreich abgeschlossenen bisherigen Verhandlungen entsprechend auch auf die weitere Entwicklung der Angelegenheit wirken. Bemerkt sei noch, daß als Konzessionsträger für das neue Werk der Kreis Bitburg in Frage kommt, sodaß dieser Kreis weitgehende Rechte für die Zukunft in dieser Sache erhält.
Kyllburg, 17. Aug. Schwerer Unfall beim Wegebau von hier nach Neidenbach ereignete sich am 13. August kurz vor 12 Uhr ein schwerer Unfall. Größere Erdmassen lösten sich infolge unvorschriftsmäßigem Umbau und verschütteten den Arbeiter Matthias Mohr aus Malberg vollständig. Nach einer Stunde konnte Mohr nur noch als Leiche geborgen werden. Drei weitere Arbeiter wurden teils schwer, teils leicht verletzt.
100000 Mark hat der ledige Ackerer Peter Wallenborn hinterlassen. Er war 67 Jahre alt und ein Sohn der Eheleute Leineweber Theodor Wallenborn und Klara geb. Krämer, beide in Kyllburg gestorben. Es kommen nur entferntere Verwandte in Betracht. Ermittelt ist bisher erst ein Abkömmling der Urgroßeltern väterlicherseits und ein solcher der Großeltern mütterlicherseits. — Wer kann gleiche oder bessere Ansprüche geltend machen?
Bitburg, 21. Dez. Den Gipfel der Schleichhändlerfrechheit stellte ein Inserat dar, das der Händler Robert Schwickerath in Kyllburg in einer Metzer Zeitung veröffentlichte: „Getreidehändler wünscht zwecks Absatz von Weizen, Roggen und Hafer nach Frankreich und Lothringen mit geeigneten Firmen, welche über Autotransportmittel verfügen, in Verbindung zu treten. Angebote, eventuell persönlich, Schwickerath, Kyllburg 124, Eifel.“ Er erhielt für den Zentner Getreide 200 Mark und bezahlte 120 Mark. 75 Zentner wurden bei ihm beschlagnahmt: Schwickerath selbst wurde, wie die Saarbrücker Zeitung meldet, verhaftet. Hoffentlich steckt man diesen Blutsanger dahin, wohin er gehört: ins Zuchthaus.

Quellen