1966

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1966

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Jahresübersicht im Heimatkalender

  • In einer Feierstunde fand am 12. Oktober 1964 im Festsaal des Kurhotels Eifeler Hof die Überreichung des Ehrenbürgerbriefes an den Hochwürdigsten Herrn Generalvikar, Protonotar Prälat Dr. Peter Weins, sowie Herrn Mühlenbesitzer Georg Zahnen statt. Beide Ehrenbürger sind im Oktober 1966 verstorben.
  • Der Hochwürdigste Herr Protonotar, Domkapitular und Generalvikar a. D. Prälat Dr. Peter Weins, Träger des Großen Verdienstkreuzes, starb am 8. Oktober 1966 in Trier. Er war geboren am 4. Mai 1889 in Kyllburg und besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier. Nach der Reifeprüfung bereitete er sich im Bischöflichen Konvikt in Trier auf sein Priestertum vor und wurde am l. August 1914 im Hohen Dom zu Trier zum Priester geweiht. Die Primizfeier am folgenden Tag in seiner Heimatpfarrkirche in Kyllburg war überschattet vom Beginn des ersten Weltkrieges. Als Kaplan und Religionslehrer war er in Trier St. Paulin und in Wittlich tätig. Als Pastor wirkte er in den Pfarreien Neunkirchen (Nahe) und Neunkirchen (Saar) und als Dechant im Dekanat Ottweiler. Bevor Bischof Matthias Wehr ihn 1951 zum Generalvikar berief, war er Pfarrer der großen Pfarrei St. Paulin in Trier. Am l. August 1964, dem Tage seines goldenen Priesterjubiläums, wurde er zum Päpstlichen Protonotar ernannt. Sein Gesundheitszustand zwang ihn 1964, das schwere Amt des Generalvikars niederzulegen. Während seines langen und erfolgreichen Priesterlebens ist Dr. Weins ein treuer Freund und Förderer seiner Heimatstadt geblieben. Durch seine Bemühungen und Vermittlungen um den Wiederaufbau der kriegszerstörten St.-Maximin-Kirche sowie zur Renovierung und Restaurierung der altehrwürdigen und kunsthistorisch wertvollen Stiftskirche hat sich der Verstorbene größte Verdienste für seine Heimatstadt erworben. In Anerkennung und Würdigung dieser besonderen Verdienste hat der Stadtrat am 16. Juli 1964 einstimmig beschlossen, dem Herrn Generalvikar Dr. Peter Weins als Sohn der Stadt das Ehrenbürgerrecht der Stadt Kyllburg am Tage des goldenen Priesterjubiläums zu verleihen. Mit dem Tode dieses Priesters hat die Stadt Kyllburg einen großen Förderer verloren.
  • Der zweite große Sohn und Ehrenbürger der Stadt Kyllburg, Mühlenbesitzer Herr Georg Zahnen, Träger der Freiherr-vom-Stein-Plakette und l. Amtsbeigeordneter, verstarb plötzlich am 23. Oktober 1966 im Alter von 82 Jahren. Seit der Schulentlassung war der Verstorbene im elterlichen Mühlenbetrieb tätig und stand ein Menschenalter dem Betrieb vor. Neben seiner arbeitsreichen und mit sichtlichen Erfolgen gekrönten Tätigkeit als Inhaber des Mühlenbetriebes, wirkte er fast ein ganzes Leben lang mit seinem Wissen und seiner Erfahrung in uneigennütziger Weise in der Kommunalpolitik zum Wohle der Stadt und der Gemeinden des Amtsbezirks Kyllburg. Die Geschichte der Kyllburger Mühle ist mit der alten kurtrierischen Stadt Kyllburg auf das engste verknüpft. Bis zur napoleonischen Zeit war sie Eigentum des Kurfürsten. Seit 1808 ist sie im Besitz von Familie Zahnen. Durch Strebsamkeit und Schaffenskraft des Verstorbenen, gepaart mit gutem, fachlichem Wissen, konnte das Mühlenwerk ständig modernisiert und zum Großbetrieb ausgebaut werden. Herr Zahnen hat sich durch seine Mitarbeit auf kommunalpolitischem Gebiet stets für die Belange der Allgemeinheit eingesetzt. Mit Ausnahme der Zeit von 1933 bis 1945 bekleidete er seit 1924 öffentliche Ehrenämter. Erster Amtsbeigeordneter war er von 1926 bis 1933 und ab 1948 bis zu seinem Tode. Gleichzeitig war er Mitglied der Amtsvertretung, Von 1948 bis 1960 gehörte er dem Kreistag an und war Mitglied des Stadtrates von 1924 bis 1933 und 1946 bis Oktober 1960. In Deutschlands schwerster Zeit, von 1945 bis 1947, leitete der Verstorbene ehrenamtlich die Amtsverwaltung Kyllburg. Gerade während dieser Zeit begegnete der Kommunalpolitiker seinen Mitbürgern mit Wohlwollen und Hilfsbereitschaft und konnte manche sich für die Bevölkerung nachteilig auswirkende Anordnung der Besatzungsmacht abwenden. Durch seine Initiative und die guten Verbindungen zur Bischöflichen Behörde wie auch zu den staatlichen Stellen hat der Verstorbene sich größte Verdienste um den Wiederaufbau der kriegszerstörten St.-Maximin-Kirche und zur Renovierung der fast 700 Jahre alten Stiftskirche erworben. Jahrzehntelang war er Mitglied des Kirchenvorstandes der Pfarrei Kyllburg. Er war ebenso ein eifriger Förderer des Heimatwesens. Von 1912 bis 1930 war er Vorsitzender der Ortsgruppe des Eifelvereins Kyllburg. In Würdigung und Anerkennung seiner überragenden Verdienste um seine Heimatstadt wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Kyllburg verliehen. Die Persönlichkeit des Repräsentanten im öffentlichen und kommunalen Leben möge der jungen Generation Vorbild bleiben. Mit dankbarem Herzen werden die Bürger der Kurstadt Kyllburg ihren beiden Ehrenbürgern ein ehrendes Andenken bewahren.
  • Mit Wirkung vom 1. Januar 1966 wurde der Schulverband Kyllburg gegründet, dessen Aufgabe die Planung, Errichtung und Unterhaltung einer Mittelpunktschule ist. Dem Verband gehören die Gemeinden Kyllburg, Kyllburgweiler, Etteldorf, Malberg, Malbergweich, Neidenbach, Orsfeld, St. Thomas und Wilsecker an. Das vom Kreishochbauamt Bitburg aufgestellte Projekt der 14-klassigen Schule umfaßt neben den Spezialräumen eine Hausmeisterwohnung und eine Turnhalle. Mit den Ausführungsarbeiten wurde im Monat August begonnen. Die Bauleitung liegt ebenfalls in Händen des Kreishochbauamtes.
  • Die Kurstadt Kyllburg konnte am 16. September 1966 auf die zehnjährige Stadtrechts-Wiederverleihung zurückblicken. Aus diesem Anlaß veranstaltete die Ortsgruppe des Eifelvereins im Kurhotel Eifeler Hof einen Heimat- und Familienabend. Den sehr zahlreich erschienenen Zuhörern bot das auf den denkwürdigen Tag abgestimmte Programm ein freudiges und geselliges Beisammensein unter Mitwirkung des Kyllburger Orchesters, von Kirchenchor und Männerquartett. Großes Interesse wurde ausgelöst mit den Filmvorführungen über die Stadtrechtsverleihung im Jahre 1956 und die Eröffnung des Freibades im Jahre 1966.
  • Am Sonntag, dem 26. Juni 1966, wurde das am Fuße des Kurparks „Hahn“ errichtete moderne Freibad unter stärkster Beteiligung der Bevölkerung und in Anwesenheit hoher Ehrengäste seiner Bestimmung übergeben. Unter den Ehrengästen waren u. a.: Bundestagsabgeordneter Richarts, die Landtagsabgeordneten Billen und Jakobs, Regierungspräsident Schubach, Landrat Vogt,, Regierungsdirektor Dr. Seiffert, Kreissparkassendirektor Reinhold, CDU-Kreisvorsitzender Fritz Mohr, der Projektplaner Architekt Karnatz, der Ehrenbürger der Stadt Kyllburg Georg Zahnen, der Träger des Bundesverdienstkreuzes Anton Uhrmacher, die Vorsitzenden der Kyllburger Vereine sowie die Mitglieder des Stadtrates. Den Ehrengästen und der großen Zuschauermenge aus Kyllburg und Umgebung sowie den vielen Kurgästen galt der Willkommensgruß von Amtsbürgermeister Karl Schuster. Er übermittelte die persönlichen Grüße und Glückwünsche des Herrn Ministerpräsidenten Dr. Altmeier und gab einen Überblick zur „Geschichte“ des Kyllburger Freibades, die ihren Ursprung in einem bereits im Jahre 1938 baupolizeilich genehmigten Projekt hat. Ein zweites Projekt wurde 1953 aufgestellt; schließlich wurde 1955 ein Provisorium geschaffen und endlich 1963 der Stadtratsbeschluß zur Neuplanung gefaßt, der zu der heutigen modernen Anlage geführt hat. Rund 20000 Quadratmeter Garten- und Wiesengelände, bestehend aus 56 Parzellen, hat die Stadt von den Privateigentümern für die Anlage erworben. Eine Anzahl Kyllburger Bürger hat mit dem Grundstücksverkauf ihr einziges Gartengrundstück hergegeben, um damit der guten Sache zu dienen. Hierfür gebühre ihnen ein besonderes Wort des Dankes und der Anerkennung. Regierungspräsident Konrad Schubach beglückwünschte die Kurstadt zu dem vorbildlichen Freibad und beleuchtete in seiner Festrede die Entwicklung, die zum Bau der schönen und modernen Anlage führte und noch in seine Zeit als Landrat des Kreises Bitburg zurückreiche. Er betonte, daß ein Schwimmbad eine der ersten Voraussetzungen sei für das Aufblühen eines Fremdenverkehrsortes. Das neue Freibad werde sicher eine neue Epoche in der Entwicklung der Kurstadt einleiten. Auch Landrat Karl Vogt gab seiner besonderen Freude über das Gelingen des großen und modernen Bauwerks Ausdruck. Ein neuer Weg in der Wirtschaftsförderung sei geschaffen, und das Freibad werde zur Freude und Entspannung der Menschen beitragen, sowie der Körperertüchtigung und Gesunderhaltung der Jugend dienen. Bürgermeister Walter Schmitt dankte allen Personen, die zum Gelingen des imposanten Bauwerkes beigetragen haben. Sein besonderes Dankeswort galt der Landesregierung Rheinland-Pfalz, der Bezirksregierung Trier und dem Kreis Bitburg für die gewährte finanzielle Hilfe. Mit den hervorragenden Schwimmübungen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, Ortsgruppe Bitburg, fand die Eröffnungsfeier ihren Abschluß und die vielen hundert Badegäste konnten am Eröffnungstag kostenlos die Erfüllung ihres langersehnten Wunsches erleben. In der ersten Badesaison tummelten sich täglich Hunderte von Badelustigen. Die Höchstzahl an verkauften Eintrittskarten ist mit über 1700 an einem Sonntag registriert. Einen weiteren Beitrag über die neuen Schwimmbäder im Kreis Bitburg finden Sie an anderer Stelle dieses Kalenders.
  • Das an den Sportplatz angrenzende Freibad- bzw. Gesamtgelände bietet sich an zum Ausbau eines für die Eifel einmalig schönen und landschaftlich reizvollen Kur- und Sportzentrums. Bereits für das Jahr 1967 ist auf der dem Sportplatz gegenüberliegenden Wiesenfläche der Ausbau eines großen Campingplatzes vorgesehen. Die Stadt hat mit dem Neubau von Umkleidekabinen mit Toilettenanlage für den Sportbetrieb begonnen. Die Planung ist so erfolgt, daß der Bau gleichzeitig den Benutzern des Campingplatzes dient.
  • Der erste Bauabschnitt zum Ausbau des Marktplatzes und Verschönerung des Einganges zum Kurpark „Hahn“ wurde ausgeführt mit dem Abbruch der baufälligen Omnibusgaragen und Teerung der Marktplatzstraße, sowie Teerung einer Teilfläche des Marktplatzes. Die bisherige Garagenfläche mit Vorplatz soll als Grünfläche gärtnerisch gestaltet werden.
  • Die Leitung des Franziskanerinnenordens hat ihre bereits seit Jahren in Aussicht genommene Planung des Krankenhausneubaues zurückgestellt und statt dessen eine bauliche Modernisierung in Angriff genommen. Es werden am Hauptgebäude ein Fahrstuhl eingebaut, die Zentralheizungsanlage erneuert und auf Ölfeuerung umgestellt sowie die Wasserinstallation erneuert.
  • Der Amtsfeuerwehrtag 1966 wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Kyllburg ausgerichtet und führte zu einem vollen Erfolg. Alle Kyllburger Vereine haben bei der Programmgestaltung am Kommersabend mitgewirkt. Einleitend widmete Amtsbürgermeister Schuster dem verstorbenen Kreisbrandinspekteur Neyses Worte des Dankes und der Anerkennung für die langjährige gute Zusammenarbeit. Dann stellte er den neuernannten Kreisbrandinspekteur Schier vor. Nunmehr dankte der Amtsbürgermeister dem mit dem 30. Juni 1966 auf persönlichen Wunsch aus dem Ehrendienst ausgeschiedenen Amtsbrandmeister Peter Schwickerath, Träger des goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichens. Herr Schwickerath war über 40 Jahre aktiver Feuerwehrmann und 14 Jahre Amtsbrandmeister. Besondere Verdienste hat er sich um den Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehren erworben. Mit den Feuerwehren, den Gemeinden und der Amtsverwaltung hatte er stets ein gutes Vertrauensverhältnis. Die offizielle Verabschiedung von Amtsbrandmeister Schwickerath erfolgte am Nachmittag in Anwesenheit aller Feuerwehrkameraden und der Bürgerschaft im Festzelt. Mit herzlichen Dankesworten und Überreichung eines Erinnerungsgeschenkes stellte der Amtsbürgermeister nochmals die großen Verdienste des Herrn Schwickerath heraus und gab unter großem Beifall der Festversammlung die Ernennung zum Ehren-Amtsbrandmeister bekannt. Der sichtlich beeindruckte Ehren-Amtsbrandmeister dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das mit den Wehren bestehende gute Kameradschaftsverhältnis fortbestehen möge. Unter ebenso herzlichem Beifall wurde der neue Amtsbrandmeister Karl Mohr, 32 Jahre alt, in sein Amt eingeführt.
  • Den jahrelangen Bemühungen der Verwaltung zum Bau eines 42 Meter hohen Fernseh-Umsetzers war Erfolg beschieden. Die seit November 1963 vorhandene Fernseh-Empfangsmöglichkeit für das 1. Programm besteht seit Juli 1966 auch für das 2. Programm.
  • Die unzureichende Wasserversorgung der Orte Kyllburg und Malberg hat zu unerträglichen Mißständen in den höhergelegenen Ortsteilen geführt. Deshalb hat der Wasserlieferungs-Zweckverband ein Wasserversorgungs-Gesamtprojekt durch das Ingenieurbüro Kugel in Ehrang aufstellen lassen. Die Projektausführung ist aus Finanzierungsgründen in verschiedenen Bauabschnitten erforderlich, und zwar Bau eines Hochbehälters auf der Höhe Bademer Straße sowie Bau eines Zentral-Hochbehälters im oberen Annenberg.
  • Die zweite gemeinsame Baumaßnahme beider Gemeinden ist die Kanalisation. Auch dieses Projekt liegt zur Prüfung und wasserrechtlichen Genehmigung vor.