Ausstellung Heldenmacher 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Ausstellung fand auf dem Außengelände des [Eifeler Hof]]es, sowie in den Räumlichkeiten der dazugehörigen Dachterrassen statt.
Die Ausstellung fand auf dem Außengelände des [[Eifeler Hof]]es, sowie in den Räumlichkeiten der dazugehörigen Dachterrassen statt. Der [[Musikverein Kyllburg]] begleitete die Ausstellungseröffnung musikalisch.
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Version vom 4. Januar 2021, 21:10 Uhr

Die Ausstellung „Heldenmacher“ fand vom 14. Juni bis zum 16. August 2015 in Kyllburg statt. Initiator war der gebürtige Kyllburger Künstler und Magazinherausgeber Helmut Schwickerath.

Eröffnet wurde die Ausstellung mit ganz großem Bahnhof. Am Sonntag, dem 14. Juni 2015 hielt der preußische König und deutsche Kaiser Wilhelm II. nach 104 Jahren wieder Einzug in Kyllburg. Begrüßt wurde er vom reinkarnierten Hotelbesitzer Wilhelm Schulte, diversen Honoratioren und mannigfaltigem Volk. In der Entourage des Kaiser reisten ebenfalls an, der „Bundespastor“ Gauck, die Freifrau Friederike von Holle und eine Ehrenjungfrau samt Ehrenkind. Diese verwirrendende Zusammenstellung war durchaus beabsichtigt und Teil des Ausstellungskonzeptes. Auf ironisch-kritische Weise versuchte die Ausstellung das allgemeine Heldenbild in der Gesichte zu beleuchten. Mit bildlich gemachten Wortspielen und weiteren heldenmäßigen Exponaten regt die Ausstellung zum Nachdenken an. Ganz bewusst wurde auch stellenweise die Konfrontation gesucht, damit es zu einer regen Diskussion zwischen Besuchern und Künstlern kommen sollte. Somit passte auch die wehende Reichskriegsflagge über Kyllburg ins Bild.

Zur Ausstellung gab es eine Art Ausstellungskatalog, „Die Pickelhaube, das Fachorgan für Kultur & Sommer, Helden & Heilige, Kunst & Kappes“. Der Einleitungstext von Helmut Schwickerath lautete wie folgt:

Unter den vielen skurrilen Kopfbedeckungen - die meist dazu dienen, das darunter liegende Ödland zu kaschieren - ist die Pickelhaube eine der ulkigsten. Sozusagen eine Schießscheibe auf Beinen. Jeder Soldat, der im 1. Weltkrieg seinen Pickelkopf über den Rand des Schützengraben hob, bot die Gewähr, das der gegenüberliegende Scharfschütze genau ins Schwarze traf.

Solches Schicksal war den Herren Bismarck, Moltke und Wilhelm II leider nicht beschieden. Und so kam es, dass die Pickelhaube weltweit zum verhassten Symbol des preußisch-deutschen Militarismus wurde.

Nach dem 2. Weltkrieg bemühten sich die Deutschen, zivilisiert und demokratisch zu werden, was ihnen einigermaßen gut gelang.

Kaum aber sind die beiden Deutschlands vereint und die Berliner Republik gegründet, geht das alte Elend von vorn wieder los. Die Stahlhelme sind wieder aufgesetzt, werden aber vorläufig nur in fernen Ländern wie Afghanistan getragen. "Um unsere Freiheit zu verteidigen" blubbert Ex-Verteidigungsminister Struck.

Als der damalige Bundespräsident Köhler versehentlich die Wahrheit sagte, dass nämlich die Bundeswehr für die Sicherung der Handelswege und der Rohstoffe am Hindukusch eingesetzt wird, hat sein letztes Stündchen geschlagen: Er tritt zurück.

Das, was Merkel in Europa und Schäuble speziell gegen Griechenland anrichten, wird in unseren Nachbarstaaten als Pickelhaubenpolitik gegeißelt. Die funktioniert auch ohne Kriegswaffen; viel wirksamer ist die wirtschaftliche Strangulierung.

Wenn unsere Bundekanzlerin dem französischen Präsidenten bei seinem Besuch in Mecklenburg-Vorpommern zum Abschied ein Fässchen Bismarck-Heringe schenkt, dann hat sie die darin liegende Symbolik entweder nicht verstanden (der Blick der Ossis nach Westen ist ja schwer getrübt) oder si hat Hollande ganz bewusst den unversöhnlichen Frankreich-Hasser serviert, der ausgerechnet im Spiegelsaal von Versailles den deutschen Kaiser krönen lässt: Pickelhaubenpolitik.

Aber was hat die edle Kunst damit zu tun, die uns doch die Welt - und manchmal sogar die Schaufenster - verschönen soll?

Und wieso wird unser Bundespräsident, der doch ein Mann des christlichen GOTTES und damit des Friedens ist, mit einer Pickelhaube verunziert?

Kunst arbeitet mit Symbolen, und manchmal gelingt es, mit künstlerischen Aktionen und Gestaltungen etwas deutlich zu machen, was im Alltagsleben gar nicht gesehen wird. Dafür sorgt ja die mediale Bewusstseinsindustrie, die gerade dabei ist, uns als nächsten Kriegsort die Ukraine schmackhaft zu machen - auf besonderen Wunsch unserer US-Verbündeten.

Die Künstler dieser Ausstellung schalten weder ihre Gefühle noch ihren Verstand (und auch nicht ihren Humor) ab, wenn sie ihre Werke gestalten. Sie begreifen sich als Menschen, die in dieser Zeit leben und arbeiten und sich ihre Meinung dazu bilden.

Sie glauben (oder hoffen zumindest), dass ihre Werke zum Nachdenken, zur gedanklichen Auseinandersetzung und - noch besser - zum Handeln anregen.

Sie freuen sich auf anregende Diskussionen.

Die Ausstellung fand auf dem Außengelände des Eifeler Hofes, sowie in den Räumlichkeiten der dazugehörigen Dachterrassen statt. Der Musikverein Kyllburg begleitete die Ausstellungseröffnung musikalisch.