Bahnhof

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Bahnhof Kyllburg
Bahnhof Kyllburg um 1900

Der Bahnhof Kyllburg liegt an der Strecke der Eifelbahn zwischen den Bahnhöfen St. Thomas und Bitburg-Erdorf. Das Empfangsgebäude des Kyllburger Bahnhofs weist - ähnlich den Bahnhöfen in Erdorf, Philippsheim, Speicher und Auw an der Kyll - eine größere Bahnhofshalle mit Nebenge­bäuden auf. Der Kyllburger Bahnhof war aus unverputztem Rotsandsteinmauerwerk und Fenster- und Türeinfassung mit Hauwerk ein siebenachsiger Bau, zweigeschossig, mit einem relativ steilen, ausgebauten Schieferdach. Wie es im 19. Jahrhundert häufig üblich war, wird die östliche Traufseite in der Dachfläche durch einen schwach vorspringenden übergiebelten Risalit unterbrochen.

Mehrere Änderungen nach 1944 wie die Beseitigung des gußeisernen schützen­den östlichen Vordachs, sowie die unsensible Aufstockung des ehemals eingeschossigen, nördlichen niedrigen Bau­körpers und ein auf der Ostseite angebauter Toilettentrakt haben den Baukörper wesentlich beeinträchtigt.

Ziemlich unverändert hat sich das Haus des Bahnhofvorstehers erhalten, ähnlich dem Bahnhof zweigeschossig, mit einem Giebel.

Das ursprünglich zwischen dem Bahnhof und dem Haus des Bahnhofvorstehers gelegene Toilettenhaus ist durch Bomben zerstört worden.

Architektur

Das Empfangsgebäude liegt eingezwängt zwischen dem Gleiskörper und der Zufahrtsstraße, unmittelbar nördlich davon beginnt der steile Anstieg des Talhanges. Entsprechend schmal ist der langgestreckte, zweigeschossige Baukörper mit steilem Satteldach gehalten. Unterschiedliche Fensterformen (gespitzte Segmentbogenfenster im Erd-, Rechteckfenster im Obergeschoss) und -größen, der westliche Zierfachwerkgiebel mit Krüppelwalm und verschiedene Vorbauten - ein asymmetrisch angeordneter, steil übergiebelter Risalit mit spitzbogiger Blendgliederung auf der Süd-, zum Teil turmartig überhöhte Anbauten auf der Nordseite - bewirken den höchst malerischen Eindruck. Ein kleiner, eingeschossiger Anbau im Osten später erweitert und aufgestockt, sonst das ganze Gebäude einschließlich vieler Details (Schornsteinköpfe, Ankereisen etc.) hervorragend erhalten.

Das im östlichen Bahnhofsbereich gelegene Beamtenwohnhaus zweigeschossig mit nur mäßig steilem Satteldach und wesentlich schlichter. Die nach Südwesten gerichtete Eingangsfassade in ihrer Akzentsetzung unentschieden und damit typisch für die Entstehungszeit: die rhythmische Gliederung der Achsen und der Hauseingang heben die Mitte hervor, während in der Dachzone ein Zwerchgiebel über den beiden rechten Achsen dem Gesamtumriss eine starke Asymmetrie verleiht.

Quellen

  • Marie Luise Niewodniczanska: Rheinische Kunststätten Heft 348 - 1. Auflage, 1989. Neusser Druckerei und Verlag GmbH - ISBN 3-88094-646-9
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Rheinland-Pfalz, Saarland, 1984. Deutscher Kunstverlag
  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Bd. 9.1 Kreis Bitburg-Prüm, bearb. von Hans Hermann Reck. - 1. Auflage 1991 - ISBN 3-88462-081-9