Elektrifizierung Kyllburgs

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Im Oktober 1895 erhält Kyllburg bereits elektrische Energie. Das Elektrizitätswerk wurde durch den Mühlenbesitzer Nikolaus Zahnen eingerichtet und war Privateigentum.

Außer der Stadt Kyllburg haben sich die Gastwirte und eine Vielzahl privater Haushalte angeschlossen. Die Stadt Kyllburg ließ fünfzehn Straßenlampen anbringen, vornehmlich auf den Kreuzungen der Hochstraße und der Bahnhofstraße. Zunächst wurde der Generator durch das alte Mühlenrad angetrieben. Etwa um 1913 wird das Mühlenrad durch eine mächtige Turbine ersetzt. Daneben lief für das Elektrizitätswerk ein Dieselmotor, um den sich ständig steigenden Bedarf an Licht- und Kraftstrom zu erzeugen. Als Stromspeicher diente eine große Akkumulatorenbatterie. Auch die eigene Walzenmühle bezog ihre Energie aus dem Elektrizitätswerk.

Im Laufe des Jahres 1928 gingen nahezu alle privaten und kommunalen Elektrizitätswerke des Kreises, auch das des Kreises Bitburg selbst, in den Besitz des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes (RWE) über. Damals gab auch der Nachfolger von Nikolaus Zahnen, sein Sohn Georg Zahnen, die Belieferung der Gemeinde Kyllburg mit elektrischem Strom an das RWE ab. Der Chronik zufolge wurde die Abstandssumme von 100000 RM an Zahnen gewährt. Davon gab er 5000 Mark an die Gemeinde Kyllburg.

Die bisher erzeugte elektrische Energie hatte eine Spannung von 110 Volt Gleichstrom. Die Versorgung des RWE erfolgte mit 220 Volt Wechselstrom. Daher mussten Motoren und Lampen umgebaut oder ausgetauscht werden. Um die Jahreswende 1928/29 war die Umstellung abgeschlossen. Die Überlandzentrale trat in Tätigkeit. Am Malberger Weg wurde eine Trafostation erbaut. In ihr wird der hochgespannte Strom (25000 Volt), der von Etteldorf hergeführt wird, auf 220 Volt transformiert. Der Preis für die Kilowattstunde beträgt 1929 0,38 Mark.

Eintrag in der Schulchronik

Im Oktober d.Js. (Anm. 1895) erhielt Kyllburg eine elektrische Beleuchtung. An diese haben sich die Wirte & viele Private angeschlossen. Außerdem prangen jetzt die Straßen im Glanze des elektrischen Lichtes. Auf dem Kreuzungspunkte der Hochstraße, Bahnhofstr. etc. ist eine große Bogenlampe angebracht, außerdem brennen auf den Straßen noch 15 Glühlampen. (Rosenkr.)