Evangelische Kirche

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Evangelische Kirche in Kyllburg
Innenraum

Die Evangelische Kirche Kyllburg in Kyllburg ist eine von vier Kirchen und mehreren Gebetsräumen der Evangelischen Kirchengemeinde Bitburg. Sie wurde vor allem für evangelische Touristen der wilhelminischen Kaiserzeit erbaut.

Nachdem mit dem Wiener Kongress die Eifel preußisch verwaltet wurde, kamen Bahnarbeiter und auch erste Touristen aus Preußen in die Eifel. Um die zahlreichen evangelischen Feriengäste zur Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert seelsorgerisch betreuen zu können und ihnen den sonntäglichen Gottesdienstbesuch ermöglichen, wurde 1891 ein Sammelfonds gegründet. dazu erließ der Oberpräsident der Rheinprovinz am 14. August 1897 einen Erlass, der es dem Bitburger Pfarrer Mohr erlaubte, bei den evangelischen Bewohnern von Bonn, Koblenz, Köln, Düsseldorf, Trier, Aachen, Düren, Barmen, Elberfeld, Solingen, Mönchen-Gladbach, Reydt, Duisburg, Krefeld, Lennep, Remscheid, Essen, Mühlheim am Rhein, Mühlheim an der Ruhr, Saarbrücken uns St. Johann bis Ende Februar 1898 eine Hauskollekte durchzuführen.[1]

Dieser ermöglichte im Jahre 1900 den Bau einer kleinen Kirche am Hang zwischen dem Ort und der Mariensäule. Nach der Grundsteinlegung am 6. Mai erfolgte am 16. September 1900 die feierliche Einweihung der Kapelle - mit Schwierigkeiten, weil der Schlüssel sich als falsch erwies. Unvorhergesehenerweise spielte zur Einweihung eine Militärkapelle, weil gerade ein Manöver in der Nähe stattfand.[2]

Die Kirche aus unverputztem Rotsandstein wurde nach Plänen des Trierer Architekten, Kommunalkreis- und Diözesanbaumeister des Bistums Trier. Reinhold Wirtz (1842-1898) gebaut, die dieser 1898 nur wenige Monate vor seinem Tod erstellte. Sie besitzt einen schlanken und im oberen Teil achteckigen Turm sowie ein flachgedecktes Kirchenschiff, mit Eingang in Richtung des Ortes. Gegenüber befindet sich der etwa quadratische kreuzrippengewölbte Chor.

Im Juli 1917 wurden die Glocken beschlagnahmt und zu Kriegsgerät verarbeitet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kirchengebäude schwer beschädigt. Die originale Ausstattung ist verloren gegangen und beim Wiederaufbau wurde der ursprüngliche Spitzhelm durch eine Welsche Haube ersetzt.

Nutzung

Bedingt durch den Niedergang des Tourismus, den Verlust der Zentralortfunktion und dem damit einhergehenden Einwohnerverlust von Kyllburg findet nur mehr etwa einmal im Monat ein Gottesdienst statt.

Standort

Literatur

  • Bernd Altmann, Hans Caspary (Bearbeiter): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 9.2: Kreis Bitburg-Prüm; Stadt Bitburg Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Irrel. Werner, Worms 1997. S. 78; ISBN 3-88462-132-7.
  • Michael Berens: Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes. Sondernummer 8/9 1992.
  • Evangelische Kirchengemeinde Bitburg; Festschrift 100 Jahre Evangelische Kirche Kyllburg, 125 Jahre Evangelische Kirche Bitburg; Bitburg; Bitburg 2000.

Weblinks

Quellen