Freibad

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Das Freibad im Jahre 1966
Ansicht von oben ca. 1970
Lage des Schwimmbads am Fuße des Stiftsberg ca. 1977, rechts oberhalb des Freibads, die Minigolfanlage

Das Kyllburger Freibad liegt am östlichen Fuß des Stiftsberges, direkt an der Kyll. Eröffnet wurde es am 26. Juni 1966.

Bericht über die Eröffnung 1966

Am Sonntag, dem 26. Juni 1966, wurde das am Fuße des Kurparks „Hahn“ errichtete Freibad unter stärkster Beteiligung der Bevölkerung und in Anwesenheit hoher Ehrengäste seiner Bestimmung übergeben. Unter den Ehrengästen waren u. a.: Bundestagsabgeordneter Richarts, die Landtagsabgeordneten Billen und Jakobs, Regierungspräsident Schubach, Landrat Vogt, Regierungsdirektor Dr. Seiffert, Kreissparkassendirektor Reinhold, CDU Kreisvorsitzender Fritz Mohr, der Projektplaner Architekt Karnatz, der Ehrenbürger der Stadt Kyllburg Georg Zahnen, der Träger des Bundesverdienstkreuzes Anton Uhrmacher, die Vorsitzenden der Kyllburger Vereine sowie die Mitglieder des Stadtrates. Den Ehrengästen und der großen Zuschauermenge aus Kyllburg und Umgebung sowie den vielen Kurgästen galt der Willkommensgruß von Amtsbürgermeister Karl Schuster. Er übermittelte die persönlichen Grüße und Glückwünsche des Herrn Ministerpräsidenten Dr. Altmeier und gab einen Überblick zur „Geschichte“ des Kyllburger Freibades, die ihren Ursprung in einem bereits im Jahre 1938 baupolizeilich genehmigten Projekt hat. Ein zweites Projekt wurde 1953 aufgestellt; schließlich wurde 1955 ein Provisorium geschaffen und endlich 1963 der Stadtratsbeschluß zur Neuplanung gefaßt, der zu der heutigen modernen Anlage geführt hat. Rund 20 000 Quadratmeter Garten- und Wiesengelände, bestehend aus 56 Parzellen, hat die Stadt von den Privateigentümern für die Anlage erworben. Eine Anzahl Kyllburger Bürger hat mit dem Grundstücksverkauf ihr einziges Gartengrundstück hergegeben, um damit der guten Sache zu dienen. Hierfür gebühre ihnen ein besonderes Wort des Dankes und der Anerkennung. Regierungspräsident Konrad Schubach beglückwünschte die Kurstadt zu dem vorbildlichen Freibad und beleuchtete in seiner Festrede die Entwicklung, die zum Bau der schönen und modernen Anlage führte und noch in seine Zeit als Landrat des Kreises Bitburg zurückreiche. Er betonte, daß ein Schwimmbad eine der ersten Voraussetzungen sei für das Aufblühen eines Fremdenverkehrsortes. Das neue Freibad werde sicher eine neue Epoche in der Entwicklung der Kurstadt einleiten. Auch Landrat Karl Vogt gab seiner besonderen Freude über das Gelingen des großen und modernen Bauwerks Ausdruck. Ein neuer Weg in der Wirtschaftsförderung sei geschaffen, und das Freibad werde zur Freude und Entspannung der Menschen beitragen, sowie der Körperertüchtigung und Gesunderhaltung der Jugend dienen. Bürgermeister Walter Schmitt dankte allen Personen, die zum Gelingen des imposanten Bauwerkes beigetragen haben. Sein besonderes Dankeswort galt der Landesregierung Rheinland-Pfalz, der Bezirksregierung Trier und dem Kreis Bitburg für die gewährte finanzielle Hilfe. Mit den hervorragenden Schwimmübungen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, Ortsgruppe Bitburg, fand die Eröffnungsfeier ihren Abschluß und die vielen hundert Badegäste konnten am Eröffnungstag kostenlos die Erfüllung ihres langersehnten Wunsches erleben. In der ersten Badesaison tummelten sich täglich Hunderte von Badelustigen. Die Höchstzahl an verkauften Eintrittskarten ist mit über 1700 an einem Sonntag registriert.

Renovierung

Nach sehr umfangreichen Sanierungsmaßnahmen an der gesamten Freibadanlage in Kyllburg erfolgte am 3. Juli 1987 die Wiedereröffnung des Bades, verbunden mit einer offiziellen Einweihung und kirchlichen Einsegnung. Das Freibad wurde mit einem Kostenaufwand von annähernd 2,5 Millionen DM generalsaniert. Die Wasseraufbereitung wurde komplett neu hergestellt, alle Becken erhielten eine neue Auskleidung, die Außenanlagen wurden neu gestaltet, die baulichen Anlagen einschließlich der Umkleideräume und Toilettenanlage verbessert. Besonders aber hervorzuheben ist, dass mit der Wiedereröffnung des Freibades auch die Elektrowärmepumpe in Betrieb genommen wurde, die das Badewasser beheizt und eine ständige angenehme Wassertemperatur unabhängig von der Witterung garantiert. Als besondere Attraktion wurde eine 56 m lange Wasserrutschbahn aufgebaut.

Weiterbetrieb

Nachdem die beiden Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Kyllburg am 1. Juli 2014 fusionierten, ging das Schwimmbad in den Besitz der neugebildeten Verbandsgemeinde Bitburger Land über. Es gab bald Gerüchte über eine bevorstehende Schließung des Bades, da der Betrieb nicht rentabel sei und zudem teure Sanierungsmaßnahmen anstehen würden, die nicht zu finanzieren seien. Nachdem diese Gerüchte durch Äußerungen von diversen Verbandsgemeinderatsmitgliedern bestätigt wurden, bildete sich spontan eine Initiative, die für den Erhalt des Freibades kämpfte. Unter dem Namen „Rettet Freibad Kyllburg“ riefen, Heidemarie Bores, Stefan Krämer und Christian Schmidt eine Online-Petition ins Leben, die von über 2500 Personen unterzeichnet wurde. Nach diesem Statement der Bevölkerung gewannen die Ratsmitglieder, die sich bis dahin für einen Erhalt des Bades ausgesprochen hatten Oberhand und bei der anstehenden Abstimmung eine Mehrheit. Das Freibad Kyllburg konnte so bis auf weiters erhalten werden.

Nutzungspläne

Kylltal Riverside Freizeit- und Recreation-Center

Im Sommer 2004 legt Winfried Clemens, Betreiber der Gaststätte "Eifel-Center" in Malbergweich, ein Konzept zur gemeinsamen Vermarktung von Freibad und Campingplatz vor. Mit seiner Firma ITM (Innovatives Trend Marketing Unternehmen) will er den Gesamtkomplex zunächst auf fünf Jahre pachten. Seine Pläne sehen im einzelnen vor: Das Freibad soll durch Umbauten, neue Ausstattung und Dekoration, verlängerte Öffnungszeiten und reduzierte Preise attraktiver werden. Außerdem sollen Sonderaktionen Besucher locken. Neben dem Tennisplatz (Erbpachtvertrag zwischen Stadt und Sportverein) sollen unter anderem ein Bolzplatz und ein Zeltplatz entstehen. Das Tennishäuschen soll zum Verwaltungsgebäude erweitert werden. Die Campingschänke soll eine moderne Gaststätte werden. Die nötigen Investitionen sieht das Konzept durch Bezugsverträge mit Brauerei und Verleger vorfinanziert. Die Verbandsgemeindeverwaltung lehnt die Vorschläge letztendlich ab.