Hahn (Wald): Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Hahn''', auch Stadtwald oder Kurpark genannt, ist ein rund 12 Hektar großer Mischwald, der den Stiftsberg nördlich der Kyllschleife umgibt. Der Wald ist durchzogen mit mehreren Wanderwegen, die sich grob in oberer Hahnweg, mittlerer Hahnweg und unterer Hahnweg einteilen lassen. Alle Wege sind untereinander durch mehrere Stichwege verbunden. Der Hahn wird gerne für Spaziergänge genutzt. Die meisten Hahnwege wurden seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert vom Kyllburger Verschönerungsverein (später Eifelverein) angelegt oder ausgebaut.
Der '''Hahn''', auch Stadtwald oder Kurpark genannt, ist ein ca. 12 ha großer Mischwald, der den Stiftsberg nördlich der Kyllschleife umgibt. Der Wald ist von mehreren Wanderwegen durchzogen, die sich grob in den Oberen Hahnweg, den Mittleren Hahnweg und den Unteren Hahnweg unterteilen lassen. Alle Wege sind durch mehrere Trampelpfade miteinander verbunden. Der Hahn ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die meisten Hahnwege wurden seit Ende des 19. Jahrhunderts vom Kyllburger Verschönerungsverein (später Eifelverein) angelegt oder ausgebaut. Durch den Mittleren- und Oberen-Hahnweg führt seit [[2019]] die [[Kunstroute Kyllburg]].
==Flurname Hahn==
==Flurname Hahn==
Der Flurname Hahn geht zurück auf das althochdeutsche Wort „hagan“, was soviel wie abgegrenzte Gemarkung, Dornstrauch, lebendige Hecke, Einfriedung mit Strauchwerk, Siedlungsfläche mit Einfriedung bedeutet. Aus dem Mittelhochdeutschen stammt das Wort „hain“, das inetwa die gleiche Bedeutung hat.
Der Flurname Hahn geht auf das althochdeutsche Wort „hagan“ zurück, was so viel bedeutet wie abgegrenztes Grundstück, Dornbusch, lebende Hecke, Einfriedung mit Buschwerk, Siedlungsfläche mit Einfriedung. Aus dem Mittelhochdeutschen stammt das Wort „hain“, das in etwa die gleiche Bedeutung hat.


Seit dem 11. Jahrhundert taucht diese Bedeutung bei Rodungsnamen häufig auf. Siedlungen auf den Namen: -hagen, -hain, -hahn sind oft wieder eingegangen, sie gehörten also einer älteren Siedlungsperiode an. Auffallend ist, dass hagen-Siedlungen oft Spottnamen annehmen, Namen von Haustieren wie: Ziege Henne Hahn usw.
Seit dem 11. Jahrhundert taucht diese Bedeutung häufig in Rodungsnamen auf. Siedlungsnamen: -hagen, -hain, -hahn sind oft wieder aufgegangen, gehören also einer älteren Siedlungsperiode an. Auffallend ist, dass Hagensiedlungen oft Spottnamen annehmen, Namen von Haustieren wie: Ziege - Henne - Hahn usw.
Die Flur- und Ortsnamen Hahn (hagen) sind im Rheinland recht häufig, schriftliche Quellen und Belege reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Dabei fällt auf, dass die Flurnamen „hahn“ und „hagen“ oft gleiche geologische Beschaffenheit besitzen, also wohl auch gleiche siedlungsgeschichtliche Aufgaben erfüllten. Der Name „hahn“ erscheint in den Urkunden der Rheinlande als: Hage: Hagen, Hag, Hahn, Hohn, Hain, Haan, Hon – Verkleinerungen: Hähnchen, Höhnchen.
Die Flur- und Ortsnamen Hahn (hagen) sind im Rheinland recht häufig, schriftliche Quellen und Belege reichen bis ins 10. Es fällt auf, dass die Flurnamen „hahn“ und „hagen“ oft die gleiche geologische Beschaffenheit aufweisen, also vermutlich auch die gleiche siedlungsgeschichtliche Funktion erfüllten. Der Name „hahn“ erscheint in den Urkunden der Rheinlande als Hage: Hagen, Hag, Hahn, Hohn, Hain, Haan, Hon - Diminutive: Hähnchen, Höhnchen.
Die Grundbedeutung entspricht genau dem Vorhergehenden.
Die Grundbedeutung ist die gleiche wie oben.
Der Name „hahn“ lässt sich auch zurückführen auf den Siedlungsplatz eines Hanno: der Hanno war der Verwalter einer Centene (Hundertschaft der freien Franken), die immer im Neusiedlungsland angelegt wurde. In diesem Zusammenhang bekommt das Wort Hahn die Bedeutung: Festung, Burgbau, Fluchtburg.
Der Name „Hahn“ kann auch auf den Siedlungsplatz eines Hanno zurückgeführt werden: Der Hanno war der Verwalter einer Centene (Hundertschaft der freien Franken), die immer im Neusiedlungsland angelegt wurde. In diesem Zusammenhang erhält das Wort Hahn die Bedeutung: Festung, Burg, Fluchtburg.
==Die Hahnwege==
==Die Hahnwege==
===Unterer Hahnweg===
===Unterer Hahnweg===
Der untere Hahnweg (1,25 km) führt größtenteils über die zum Schwimmbad führende geteerte Straße (Marktplatz). Etwa in Höhe des ehemaligen Bahnhauses zweigt er links ab und verläuft etwas 250 m lang parallel zur Straße, bevor er wieder in diese einmündet. In Höhe der ehemaligen [[Minigolfanlage]] zweigt er wiederum links ab und führt oberhalb der ehemaligen Sportplatztribüne durch den Wald. Ab der Wibbelbrücke ([[Karl-Kaufmann-Brücke]]) erfolgt ein 130 m langer steiler Anstieg, bevor der unterer Hahnweg auf den mittleren Hahnweg trifft. Zwei Stichwege auf Höhe des Schwimmbads verbinden den unteren und den mittleren Hahnweg.
Der untere Hahnweg (1,25 km) verläuft größtenteils auf der Asphaltstraße zum [[Freibad]]. Etwa in Höhe des ehemaligen Bahngebäudes zweigt er nach links ab und verläuft ca. 250 m parallel zur Straße, bevor er wieder in diese einmündet. In Höhe des ehemaligen Minigolfplatzes zweigt er erneut nach links ab und führt oberhalb der ehemaligen Sportplatztribüne durch den Wald. Ab der 2021 zerstörten [[Karl-Kaufmann-Brücke]] geht es 130 m steil bergauf, bevor der Untere Hahnweg auf den Mittleren Hahnweg trifft. Zwei Stichwege in Höhe des Schwimmbades verbinden den unteren mit dem Mittleren Hahnweg.
===Mittlerer Hahnweg===
===Mittlerer Hahnweg===
Der mittlere Hahnweg (1,04 km) beginnt, wie alle Hahnwege, beim ehemaligen Kindergarten ([[Haus der Begegnung]]). Er verläuft nahezu waagerecht und enthält praktisch keine Steigungen. Am mittleren Hahnweg befindet sich die [[Willi-Poß-Hütte]]. Dieser hölzernere Pavillon wurde 2015 nach [[Willi Poß]] benannt, der sein Leben lang sehr aktiv im örtlichen [[Eifelverein]] tätig war. Nach etwa 1040 Metern treffen der unterer und der mittlere Hahnweg zusammen. Nach weiteren 140 Metern stößt der obere Hahnweg hinzu. Zwei Stichwege führen zum unteren Hahnweg, vier Stichwege zum oberen Hahnweg.
Der Mittlere Hahnweg (1,04 km) beginnt wie alle Hahnwege am [[Haus der Begegnung|ehemaligen Kindergarten]]. Er verläuft nahezu eben und weist kaum Steigungen auf. Am Mittleren Hahnweg befindet sich die [[Willi-Poß-Hütte]]. Diese Holzhütte wurde 2015 nach [[Willi Poß]] benannt, der zeitlebens im örtlichen [[Eifelverein]] sehr aktiv war. Nach etwa 1040 Metern treffen sich der Untere und der Mittlere Hahnweg. Nach weiteren 140 Metern stößt der Obere Hahnweg hinzu. Zum Unteren Hahnweg führen zwei Stichwege, zum Oberen Hahnweg vier Stichwege.
===Oberer Hahnweg===
===Oberer Hahnweg===
Der obere Hahnweg (1,06 km) hat drei Startpunkt im Bereich alter Kindergarten. Zwei beginnen am selben Punkt, wobei der östliche Weg steiler ansteigt. Der dritte Startpunkt ist in der [[Kastellstraße]] oberhalb des alten Kindergartens. Im oberen Hahnweg befindet sich ein Waldlernpfad mit zahlreichen Hinweistafeln. Kurz vor Ende des oberen Hahnwegs steht ein Musikpavillon, der der Bauart der Willi-Poß-Hütte ähnelt. Von diesem Hahnweg zweigen drei Stichwege zum Stift ab, vier führen zum mittleren Hahnweg. Nach 1060 Metern trifft der obere Hahnweg mit den beiden anderen Wegen zusammen.
Der Obere Hahnweg (1,06 km) hat im Bereich des ehemaligen Kindergartens drei Ausgangspunkte. Zwei davon beginnen am selben Punkt, wobei der östliche Weg steiler ansteigt. Der dritte Ausgangspunkt befindet sich in der [[Kastellstraße]] oberhalb des alten Kindergartens. Im Oberen Hahnweg befindet sich ein Waldlehrpfad mit zahlreichen Informationstafeln. Kurz vor dem Ende des Oberen Hahnweges befindet sich ein Musikpavillon, ähnlich der Willi-Poß-Hütte. Von diesem Hahnweg zweigen drei Stichwege zum Stift ab, vier führen zum Mittleren Hahnweg. Nach 1060 Metern trifft der Obere Hahnweg wieder auf die beiden anderen.


===Restliche Wegstrecke===
===Restliche Wegstrecke===
Die letzten 190 Meter bis zum [[Haus des Gastes]] verlaufen die drei Hahnwege auf der selben Strecke. Im letzten Drittel zweigt westlich ein Fußpfad zur schönen Aussicht, einem Aussichtspunkt auf dem Gelände der ehemaligen Burg, von wo aus man einen schönen Blick auf den Annenberg und die Hochstraße hat.
Die letzten 190 m bis zum Haus des Gastes verlaufen alle drei Hahnwege auf einer Trasse. Im letzten Drittel zweigt nach Westen ein Fußweg zur schönen Aussicht ab, einem Aussichtspunkt auf dem Gelände der ehemaligen Burg, von dem man einen schönen Blick auf den Annenberg und die Hochstraße hat.
[[Kategorie:Örtlichkeit]]
[[Kategorie:Örtlichkeit]]

Aktuelle Version vom 27. April 2023, 11:43 Uhr

Der Hahn, auch Stadtwald oder Kurpark genannt, ist ein ca. 12 ha großer Mischwald, der den Stiftsberg nördlich der Kyllschleife umgibt. Der Wald ist von mehreren Wanderwegen durchzogen, die sich grob in den Oberen Hahnweg, den Mittleren Hahnweg und den Unteren Hahnweg unterteilen lassen. Alle Wege sind durch mehrere Trampelpfade miteinander verbunden. Der Hahn ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die meisten Hahnwege wurden seit Ende des 19. Jahrhunderts vom Kyllburger Verschönerungsverein (später Eifelverein) angelegt oder ausgebaut. Durch den Mittleren- und Oberen-Hahnweg führt seit 2019 die Kunstroute Kyllburg.

Flurname Hahn

Der Flurname Hahn geht auf das althochdeutsche Wort „hagan“ zurück, was so viel bedeutet wie abgegrenztes Grundstück, Dornbusch, lebende Hecke, Einfriedung mit Buschwerk, Siedlungsfläche mit Einfriedung. Aus dem Mittelhochdeutschen stammt das Wort „hain“, das in etwa die gleiche Bedeutung hat.

Seit dem 11. Jahrhundert taucht diese Bedeutung häufig in Rodungsnamen auf. Siedlungsnamen: -hagen, -hain, -hahn sind oft wieder aufgegangen, gehören also einer älteren Siedlungsperiode an. Auffallend ist, dass Hagensiedlungen oft Spottnamen annehmen, Namen von Haustieren wie: Ziege - Henne - Hahn usw. Die Flur- und Ortsnamen Hahn (hagen) sind im Rheinland recht häufig, schriftliche Quellen und Belege reichen bis ins 10. Es fällt auf, dass die Flurnamen „hahn“ und „hagen“ oft die gleiche geologische Beschaffenheit aufweisen, also vermutlich auch die gleiche siedlungsgeschichtliche Funktion erfüllten. Der Name „hahn“ erscheint in den Urkunden der Rheinlande als Hage: Hagen, Hag, Hahn, Hohn, Hain, Haan, Hon - Diminutive: Hähnchen, Höhnchen. Die Grundbedeutung ist die gleiche wie oben. Der Name „Hahn“ kann auch auf den Siedlungsplatz eines Hanno zurückgeführt werden: Der Hanno war der Verwalter einer Centene (Hundertschaft der freien Franken), die immer im Neusiedlungsland angelegt wurde. In diesem Zusammenhang erhält das Wort Hahn die Bedeutung: Festung, Burg, Fluchtburg.

Die Hahnwege

Unterer Hahnweg

Der untere Hahnweg (1,25 km) verläuft größtenteils auf der Asphaltstraße zum Freibad. Etwa in Höhe des ehemaligen Bahngebäudes zweigt er nach links ab und verläuft ca. 250 m parallel zur Straße, bevor er wieder in diese einmündet. In Höhe des ehemaligen Minigolfplatzes zweigt er erneut nach links ab und führt oberhalb der ehemaligen Sportplatztribüne durch den Wald. Ab der 2021 zerstörten Karl-Kaufmann-Brücke geht es 130 m steil bergauf, bevor der Untere Hahnweg auf den Mittleren Hahnweg trifft. Zwei Stichwege in Höhe des Schwimmbades verbinden den unteren mit dem Mittleren Hahnweg.

Mittlerer Hahnweg

Der Mittlere Hahnweg (1,04 km) beginnt wie alle Hahnwege am ehemaligen Kindergarten. Er verläuft nahezu eben und weist kaum Steigungen auf. Am Mittleren Hahnweg befindet sich die Willi-Poß-Hütte. Diese Holzhütte wurde 2015 nach Willi Poß benannt, der zeitlebens im örtlichen Eifelverein sehr aktiv war. Nach etwa 1040 Metern treffen sich der Untere und der Mittlere Hahnweg. Nach weiteren 140 Metern stößt der Obere Hahnweg hinzu. Zum Unteren Hahnweg führen zwei Stichwege, zum Oberen Hahnweg vier Stichwege.

Oberer Hahnweg

Der Obere Hahnweg (1,06 km) hat im Bereich des ehemaligen Kindergartens drei Ausgangspunkte. Zwei davon beginnen am selben Punkt, wobei der östliche Weg steiler ansteigt. Der dritte Ausgangspunkt befindet sich in der Kastellstraße oberhalb des alten Kindergartens. Im Oberen Hahnweg befindet sich ein Waldlehrpfad mit zahlreichen Informationstafeln. Kurz vor dem Ende des Oberen Hahnweges befindet sich ein Musikpavillon, ähnlich der Willi-Poß-Hütte. Von diesem Hahnweg zweigen drei Stichwege zum Stift ab, vier führen zum Mittleren Hahnweg. Nach 1060 Metern trifft der Obere Hahnweg wieder auf die beiden anderen.

Restliche Wegstrecke

Die letzten 190 m bis zum Haus des Gastes verlaufen alle drei Hahnwege auf einer Trasse. Im letzten Drittel zweigt nach Westen ein Fußweg zur schönen Aussicht ab, einem Aussichtspunkt auf dem Gelände der ehemaligen Burg, von dem man einen schönen Blick auf den Annenberg und die Hochstraße hat.