Heinrich II. von Finstigen

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Heinrich II. von Finstingen (* um 1220 auf Burg Malberg; †26. April 1286 in Boulogne-sur-Mer) war von 1260 bis 1286 Erzbischof und Kurfürst von Trier.

Heinrich II. von Finstingen entstammte dem lothringischen Adelsgeschlecht derer von Finstingen (Fénétrange). Trotz der spärlichen Quellenlage sind einige Fragmente aus seiner Jugend bekannt. Seine Eltern waren Merbod II. von Malberg und dessen Gemahlin Ida; als Brüder sind Cuno und Brunicho bekannt.

Um 1240 wurde Heinrich Kanoniker in Straßburg, ein Jahrzehnt später wird er als Kaplan und Kantor in Verdun erwähnt. Wiederum einige Jahre später erscheint er in den Urkunden als Domdekan im lothringischen Metz. Im August 1260 wurde er nach zweifelhafter Wahl von Papst Alexander IV. zum Erzbischof von Trier ernannt. Viele Geistliche in Trier widersetzten sich dieser päpstlichen Entscheidung. In den folgenden Jahren kam es deshalb an der Mosel zu heftigen Auseinandersetzungen, bei denen Heinrich und seine bewaffneten Anhänger nicht zimperlich vorgingen. Mit Waffengewalt, aber auch mit großem persönlichen Einsatz hielt Heinrich an seinem Amt fest.

Für Kyllburg ist Heinrich von besonderer Bedeutung, weil er 1276 das Kollegiatsstift in Kyllburg gründete, das als geistliches Zentrum in der Westeifel große Bedeutung erlangte.

Der Erzbischof wurde auch zu einem der bedeutendsten Burgenbauer in der Geschichte des Erzbistums. Die Genovevaburg in Mayen geht ebenso auf ihn zurück wie die Burg Landshut bei Bernkastel oder die Alte Burg in Koblenz sowie zahlreiche weitere Befestigungsanlagen im Erzbistum, die der Malberger umfangreich ausbauen ließ.

In seinen letzten Lebensjahren wurde Heinrich II. von Gicht und mehreren Schlaganfällen so schwer gezeichnet, dass er den Wallfahrtsort St. Josse-sur-Mer an der französischen Küste aufsuchen wollte. Auf dieser letzten Reise starb er 1286 in Boulogne-sur-Mer. Heinrichs Leichnam wurde nach Trier überführt und im Dom beigesetzt.

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