Hugo Friedrich Schwickerath

Aus KyllburgWiki

Hugo Friedrich Schwickerath (* 22. Februar 1795 in Kyllburg; † 14. Juli 1860 in Ediger) Katholischer Geistlicher[1]

Nach dem Studium der Theologie und der Priesterweihe wurde Hugo Friedrich Schwickerath Kaplan in Trier-St. Matthias. Anschließend war er 1821-1829 Pfarrer in Binsfeld, 1829-1847 in Waxweiler und 1847-1860 in Ediger.

Als Seelsorger engagierte er sich auch im pädagogischen und sozialen Bereich und widmete sich der Archäologie und Geschichtsforschung. Bereits als Kaplan unterstützte er den Seminardirektor und Domkapitular Josef Dewora bei der Lehrerausbildung. Hugo Friedrich Schwickerath wurde vom Bischof Josef von Hommer zur literarischen Tätigkeit angeregt. Nach Johannes Krudewig hat er sowohl in Waxweiler als auch in Ediger "das dortige umfangreiche Pfarrarchiv in vorzüglicher Weise geordnet und registriert". Er unternahm auch eigene Ausgrabungen, wie die einer römischen Siedlung auf dem Hüttenberg bei Waxweiler. Seine Ergebnisse veröffentlichte er in den Bonner Jahrbüchern, den Jahresberichten der Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier und im Philanthrop.

Nachruf im Intelligenz-Blatt für die Kreise Prüm, Bitburg Daun und den ehemaligen Kreis St. Vith[2]

Ediger an der Mosel, Dekanat Cochem, im Juli 1860.
Unser guter Hirt, der Hochwürdige Herr Hugo Friedrich Schwickerath weilet nicht mehr unter uns. Gestärkt mit den Heilsmitteln der katholischen Kirche, verschied derselbe nach kurzem Krankenlager am 14. d. Mts. in Folge eines Leberleidens. Die Theilnahme bei der Beerdigung am 16. d. M. war Beweis, welche Liebe und Achtung der Versterbene sich bei seinen Pfarrkindern erworben hatte; und die Thränen bekundeten den einhelligen Schmerz ob des herben Verlustes für Alle, als eines nur ermüdlichen Seelsorgers, liebevollen Vaters, treuen Rathgebers, aufrichtigen Freundes und helfenden Wohlthäters. Er war am 22. Februar 1795 zu Kyllburg geboren, wurde 1819 Kaplan zu St. Mathias bei Trier, dann Pfirrer zu Binsfeld und später Kantons=Pfarrer zu Waxweiler, von wo er im Jahre 1847 als Pfarrer nach Ediger kam und hier zum Frommen der ihm anvertrauten Heerde rastlos wirkte. Stets der Pflichten feines Berufes eingedenk und sie zu erfüllen sich beeifernd, hatte er sich der Gunst der geistlichen Behörde zu erfreuen und wurde mit ter Würde eines Definitors betraut. Erfüllt von heiligem Eifer für die Ehre Gottes und das Heil der Seelen, zeichnete er sich aus durch Makellosigkeit des Wandels, Frömmigkeit, Herzensgüte, Festigkeit des Charakters, ehrenhafte Geradheit und Offenheit, Freundlichkeit gegen Jedermann, uneigennützige Wohlthätigkeit und warme Theilnahme an dem Wohl und Wehe seiner Mitmenschen. Seinen Bemübungen zur Belebung echt christlich religiösen Sinnes entsprach seine werkthätige Nächstenliebe. Besonders lag ihm noch die tüchtige Ausbildung und gute Erziehung der Schuljugend am Herzen und während ihm in seinem früheren Wirkungskreise verschiedentlich das Amt eines Schulinspektors übertragen war, legte er seine Opferwilligkeit dafür auf so schöne als rührende Weise an Tag. So konnte denn auch die Anerkennung seines rühmlichen Wirkens von der weltlichen Bebörde nicht ausbleiben, welche ihm selbst Allerhöchsten Orts durch Verleihung des rothen Adler=Ordens 4ter Klasse zu Theil wurde. Vor Allem immer strebend sich als einen wahren Priester sowie einen treuen Diener Gottes zu bewähren, war er auch ein treuer Unterthan, dessen Herz warm für seinen König schlug, und verband mit Erfüllung seiner Obliegenheiten, als Seeisorger, bei allseitiger wissenschaftlicher Bildung, noch nützliche literarische Thätigkeit, namentlich unter Anderem als correspondirendes Mitglied der Gesell schaft nützlicher Forschungen in Trier und als ordentlich es Mitglied des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. Aus besonderer Vorliebe für Alterthumskunde und als Münzkenner legte er nicht unbedeutende Sammlungen von Münzen und römischen Alterthümern an.
In dem Leben des Verewigten findet sich die Beachtung der Bibelstelle: „Fürchtet Gott, ehrei den König und liebet die Brüder“ durch die That bewahrheitet. Jom folgen seine Werke nach! Verkettet mit den Banden der Liebe, weiche auch der Tod nicht löset, wird sein Andenken Allen, die ihn kannten, theuer bleiben. Möge die Saat, die er ausstreute, noch forthin gute Früchte tragen und Segen bringend für die Pfarrgemeinde sein, welcher er als Pestor in würdiger Weise vorstand. Lange noch werde seiner im Gebete gedacht und das Grab, als eine ehrwürdige Stätte und als seine letzte Predigt, in dankbarer Erinnerung besucht. Trost sinden wir im Hinblicke auf einstiges seliges Wiedersehen dort, wo keine Trennung mehr sein wird.
Seine Pfarrkinder.

Quellen

  • Edmund Endres: Waxweiler; in: Ortschroniken des Trierer Landes 16, Waxweiler 1982, 135-142
  • Karl-Josef Gilles: Pfarrer Hugo Friedrich Schwickerath und der spätrömische Schatzfund v. Eller; in: Jahrbuch Cochem-Zell 1998, 102-104*Karl-Josef Gilles, in: Monz, Heinz (Hrsg.): Trierer Biographisches Lexikon. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag, 2000. - ISBN 3-88476-400-4