Juli-Hochwasser 2021

Aus KyllburgWiki
15. Juli 2021, die Kyll fließt über die Kyllbrücken

Am 14. Juli 2021 kam es aufgrund langanhaltender, starker Regenfälle zu einem Hochwasser im Bereich der Kyll.

Während die Überflutungen im Bereich der Ahr katastrophenartige Ausmaße annahm, kam das Gebiet um Kyllburg verhältnismäßig glimpflich davon. Dennoch waren die Auswirkungen beträchtlich und so noch nicht da gewesen. Man wird in Zukunft von einem Jahrhunderthochwasser sprechen.

Wetterlage

Seit Anfang Juli 2021 gelangten von Frankreich und über das Piemont warme stürmische Winde und danach mit dem Höhentief von Norden her eine kühle Windströmung nach Mitteleuropa. Daraus entstand ein großes, wegen einer Trogwetterlage relativ ortsfestes Tiefdruckgebiet. Eine sehr große Menge Niederschlag fiel auf die Regionen Ostbelgien, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz und danach auf den Raum Jura-Zentralalpen und später in Gebieten der Ostalpen und des Balkans. Dauerregen, schwere Gewitter und starke Hagelschläge trafen die französischen Regionen Grand Est und Auvergne-Rhône-Alpes, die Nordwestschweiz, das Tessin, Bayern und Sachsen sowie weitere Gebiete. Vielerorts kam es zu Überschwemmungen an Flüssen, Bächen und Seen, es entstanden sehr hohe Sachschäden und es waren viele Todesopfer zu beklagen.

Ausmaß des Hochwassers

In den Landkreisen Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und Trier-Saarburg wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Besonders betroffen war die Ortsgemeinde Kordel. Hier erreichte die Kyll einen Rekordpegelstand von 7,85 Metern. Am Abend des 14. Juli 2021 erreichten die Kyll in Prüm mit 3,27 Metern, die Lieser in Wittlich mit 3,63 Metern sowie die Nims in Alsdorf und Bitburg-Stahl am darauffolgenden Morgen mit 3,49 Metern Rekordpegelwerte.

Kyllburg

In Kyllburg begann die Überschwemmung im Bereich zwischen Dechentunnel und Bahnhof. Die Gleisanlagen wurden über- und unterspült. Der Bahnhof samt Gebäude stand im Hochwasser. Infolge dessen lief das Wasser in die untere Bademer Straße (Hinnichtgass) und die Mühlengasse. Das Wasser floss nur langsam wieder ab, sodass am Folgetag noch alles unter Wasser stand. Besonders schwer traf die Flut den Campinplatz. Er wurde völlig zerstört. Am Abend des 14. Juli wurden zwar zahlreiche Campingwagen von freiwilligen Helfern auf höher gelegene Gebiete gezogen. Das war jedoch bei einigen besonders gesicherten Wagen nicht möglich. Die Flut hinterließ ein Trümmerfeld. Die Karl-Kaufmann-Brücke wurde ebenso weggerissen, wie die Borkyll-Fußgängerbrücke. Wie bei vergangen Starkregenereignissen trat wieder der Korlesbach über die Ufer. Das Konzept der Verrohrung des Korlesbaches sollte dringend überdacht werden und andere Lösungen gefunden werden.

Malberg

In Malberg wurde die Steinbrücke bei der Kläranlage beschädigt. In der Tellstraße entstand ein tiefes Loch in der Fahrbahn. An der L34 zwischen Malberg und Malbergweich wurde ein Teil des Hangs weggespült.