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Dank der Stiftung des Kyllburger Apothekers Hess konnte am [[12. Februar]] [[1890]] auf dem Stiftberg ein Krankenhaus errichtet werden. Träger waren die Franziskanerinnen von Waldbreitbach die an gleicher Stelle im Jahre 1900 zusätzlich ein Kloster errichteten.
[[Datei:Krankenhaus.jpg|mini| Ein ehemaliges Kanonikerhaus diente als Krankenhaus, Aufnahme um 1913]]
Dank der Stiftung des Kyllburger Apothekers Hess konnte am [[12. Februar]] [[1890]] auf dem Stiftberg ein Krankenhaus errichtet werden. Träger waren die Franziskanerinnen von Waldbreitbach, die an gleicher Stelle im Jahre [[1900]] zusätzlich ein Kloster und Bettenhaus errichteten. Das Krankenhaus bestand bis [[1968]].
 
Bei der Gründung versahen 4 Schwestern den Dienst an den Kranken. Im Jahre 1911 waren es bereits 12 Schwestern.
Bei der Gründung versahen 4 Schwestern den Dienst an den Kranken. Im Jahre 1911 waren es bereits 12 Schwestern.


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*15. Oktober 1908 - 15. April 1911: Aurelia Bröttner
*15. Oktober 1908 - 15. April 1911: Aurelia Bröttner
*20. April 1911 - ?: Ignatiana Linßen
*20. April 1911 - ?: Ignatiana Linßen
[[Kategorie:Einrichtungen]]
 
 
==Geschichte==
Der Kyllburger Apotheker [[Friedrich Wilhelm Hess]] vererbte in seinem Testament am [[20. Dezember]] [[1886]] sein Haus und den umliegenden Garten (4 Morgen) auf dem Stift der katholischen Pfarrgemeinde Kyllburg mit der Auflage, an dieser Stelle ein „Klösterchen für Krankenpflege“) zu errichten. Der Kirchenvorstand stellte an die „hohe Königliche Regierung zu Trier“ ein „Gesuch um Genehmigung und Erwirkung der Landesherrlichen Ermächtigung zur Annahme des Legates.“
 
Anschließend wurde die Bischöfliche Behörde in Trier um „geneigte Genehmigung dieser Schenkung“ im Wert von 4500 Mark gebeten. Im o. g. Sitzungsprotokoll des Kirchenvorstandes wird eigens erwähnt, dass alle Mitglieder teilnahmen.
 
Es waren dies:
[[Jacob Kronibus]] als Vorsitzender, [[Franz Brantze]]n als stellvertretender Vorsitzender, die Herren Nikolaus Lucas, Nicolaus Meyers, Jacob Schmitt und Pfarrer und Definitor [[Christian Müller]]
 
Am [[9. Oktober]] [[1889]] genehmigte „das Ministerium der geistlichen Unterrichts und Medizinal Angelegenheiten“ in Berlin, daß in Kyllburg eine „neue Niederlassung der Genossenschaft der Franziskanerinnen aus dem Mutterhaus Waldbreitbach behufs Ausübung der Krankenpflege errichtet werde“.
 
===Niederschrift von Pastor und Definitor Christian Müller===
====Kyllburg hat ein Krankenhaus====
 
„Am 12. Februar 1890 Nachmittags mit dem Zug 3 Uhr 45 Min. sind hier die Schwestern aus dem Kloster Marienhaus in Waldbreitbach angekommen, um sich hier niederzulassen.“ So berichtet Pastor Müller in einer Niederschrift.
 
Damals begann für Kyllburg und Umgebung ein außerordentlich segensreiches Wirken der Ordensschwestern und der Kyllburger Ärzte, das bis zum Jahre 1973 andauern sollte.
 
Die Franziskanerinnen bauten im Jahre [[1900]] ein für die damalige Zeit großes und modernes Bettenhaus, das auch die Verwaltungsräume, die Küche und eine Kapelle enthielt. Im „alten“ Gebäude, dem ehemaligen Wohnhaus des Apothekers Hess, waren Behandlungsräume und sogar ein Operationssaal untergebracht, in denen die Kyllburger Ärzte die stationären Behandlungen durchführten. Manche ältere Kyllburger Bürger werden sich noch mit gemischten Gefühlen daran erinnern, daß sie gelegentlich nach dem Gottesdienstbesuch in der Stiftskirche gebeten wurden, eben mal anzupacken, um einen Frisch-Operierten vom OP in das Bettenhaus zu „bugsieren.“
 
==Die letzen Jahre==
Später wurde ein weiteres Gebäude, die „[[Villa Westberg]]“ vom Krankenhausträger übernommen.
 
Nach einer Krankenhaus-Reformgesetzgebung dienten die Gebäude von [[1968]] bis [[1973]] als Erholungsheim, dann verließen die letzten Franziskaner-Schwestern Kyllburg.
 
Von [[1974]] bis [[2006]] unterhielt das Bistum Trier in den Gebäuden eine [[katholische Landvolkhochschule]]. Aus dieser Zeit stammen die modernen Erweiterungsbauten. Nachdem die Landvolkhochschule in Folge von Sparmaßnahmen seitens des Bistums nicht weiter betrieben wurde, übernahm im Jahre 2007 die Gesellschaft "Jugendprojektbüro" den Gebäudekomplex und unterhält unter dem Namen [[Stiftsberg (Gesellschaft)|Stiftsberg]] eine Art Jugendherberge. Das ehemalige Krankenhaus wurde mittlerweile zu einem Selbstversorgerhaus umgebaut.
[[Kategorie:Einrichtungen]][[Kategorie:Bauwerk]][[Kategorie:1890]][[Kategorie:1968]]

Aktuelle Version vom 12. Februar 2017, 10:17 Uhr

Ein ehemaliges Kanonikerhaus diente als Krankenhaus, Aufnahme um 1913

Dank der Stiftung des Kyllburger Apothekers Hess konnte am 12. Februar 1890 auf dem Stiftberg ein Krankenhaus errichtet werden. Träger waren die Franziskanerinnen von Waldbreitbach, die an gleicher Stelle im Jahre 1900 zusätzlich ein Kloster und Bettenhaus errichteten. Das Krankenhaus bestand bis 1968.

Bei der Gründung versahen 4 Schwestern den Dienst an den Kranken. Im Jahre 1911 waren es bereits 12 Schwestern.

Oberinnen 1890 bis 1911

  • 12. Februar 1890 - 13. August 1892: Adelhaid Haselhorst
  • 14. August 1892 - 15. Oktober 1895: Liboria Servatius
  • 15. Oktober 1895 - 20. Februar 1902: Andrea Soester
  • 26. April 1902 - 13. Oktober 1908: Gertrudis Reinhards
  • 15. Oktober 1908 - 15. April 1911: Aurelia Bröttner
  • 20. April 1911 - ?: Ignatiana Linßen


Geschichte

Der Kyllburger Apotheker Friedrich Wilhelm Hess vererbte in seinem Testament am 20. Dezember 1886 sein Haus und den umliegenden Garten (4 Morgen) auf dem Stift der katholischen Pfarrgemeinde Kyllburg mit der Auflage, an dieser Stelle ein „Klösterchen für Krankenpflege“) zu errichten. Der Kirchenvorstand stellte an die „hohe Königliche Regierung zu Trier“ ein „Gesuch um Genehmigung und Erwirkung der Landesherrlichen Ermächtigung zur Annahme des Legates.“

Anschließend wurde die Bischöfliche Behörde in Trier um „geneigte Genehmigung dieser Schenkung“ im Wert von 4500 Mark gebeten. Im o. g. Sitzungsprotokoll des Kirchenvorstandes wird eigens erwähnt, dass alle Mitglieder teilnahmen.

Es waren dies: Jacob Kronibus als Vorsitzender, Franz Brantzen als stellvertretender Vorsitzender, die Herren Nikolaus Lucas, Nicolaus Meyers, Jacob Schmitt und Pfarrer und Definitor Christian Müller

Am 9. Oktober 1889 genehmigte „das Ministerium der geistlichen Unterrichts und Medizinal Angelegenheiten“ in Berlin, daß in Kyllburg eine „neue Niederlassung der Genossenschaft der Franziskanerinnen aus dem Mutterhaus Waldbreitbach behufs Ausübung der Krankenpflege errichtet werde“.

Niederschrift von Pastor und Definitor Christian Müller

Kyllburg hat ein Krankenhaus

„Am 12. Februar 1890 Nachmittags mit dem Zug 3 Uhr 45 Min. sind hier die Schwestern aus dem Kloster Marienhaus in Waldbreitbach angekommen, um sich hier niederzulassen.“ So berichtet Pastor Müller in einer Niederschrift.

Damals begann für Kyllburg und Umgebung ein außerordentlich segensreiches Wirken der Ordensschwestern und der Kyllburger Ärzte, das bis zum Jahre 1973 andauern sollte.

Die Franziskanerinnen bauten im Jahre 1900 ein für die damalige Zeit großes und modernes Bettenhaus, das auch die Verwaltungsräume, die Küche und eine Kapelle enthielt. Im „alten“ Gebäude, dem ehemaligen Wohnhaus des Apothekers Hess, waren Behandlungsräume und sogar ein Operationssaal untergebracht, in denen die Kyllburger Ärzte die stationären Behandlungen durchführten. Manche ältere Kyllburger Bürger werden sich noch mit gemischten Gefühlen daran erinnern, daß sie gelegentlich nach dem Gottesdienstbesuch in der Stiftskirche gebeten wurden, eben mal anzupacken, um einen Frisch-Operierten vom OP in das Bettenhaus zu „bugsieren.“

Die letzen Jahre

Später wurde ein weiteres Gebäude, die „Villa Westberg“ vom Krankenhausträger übernommen.

Nach einer Krankenhaus-Reformgesetzgebung dienten die Gebäude von 1968 bis 1973 als Erholungsheim, dann verließen die letzten Franziskaner-Schwestern Kyllburg.

Von 1974 bis 2006 unterhielt das Bistum Trier in den Gebäuden eine katholische Landvolkhochschule. Aus dieser Zeit stammen die modernen Erweiterungsbauten. Nachdem die Landvolkhochschule in Folge von Sparmaßnahmen seitens des Bistums nicht weiter betrieben wurde, übernahm im Jahre 2007 die Gesellschaft "Jugendprojektbüro" den Gebäudekomplex und unterhält unter dem Namen Stiftsberg eine Art Jugendherberge. Das ehemalige Krankenhaus wurde mittlerweile zu einem Selbstversorgerhaus umgebaut.