Nicolaus Krämer

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Nicolaus Krämer (*7. September 1854 in Kyllburg) war ein Kleinkrimineller, der unter anderem mehrfach wegen Diebstahls und Fahnenflucht verurteilt wurde.

Steckbrief 1875

Krämer, Nicolaus, Tagelöhner, geb. z. Kilburg, Kr. Bitburg, geb. 7.9.54, Statur gedrungen, Haar blond, Augen blau, schwarzer Civil-Tuchrock, grau sprenkliche Mütze und Weste, weißes Vorhemd, schwarzer Schlips. Militairhose, Rekrut der 4. Comp. des Meckl. Füsilirr-Regts. Nr. 90, bat sich am 25. 1. c. aus Rostock in der Richtung auf Schwaan und, wie vermuthet wird, nach Hamburg entfernt. Er ist der Fahnenflucht verdächtig.
Das Kommando des genannten Regiments ersucht um Ergreifung des er. Krämer. (Mitgetheilt vom Großh. Gendarmerie-Kommando zwecks Nachachtung Seitens der Großh. Gendarmerie.)[1]

Steckbrief 1877

Der Füsilier Nicolaus Krämer der 4. Compagnie Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90, gebürtig aus Kilburg, Kreis Bitburg, Regierungsbezirk Trier, früher Tagelöhner, wird seit dem 8. d. Mts. Abends vermißt.
Derselbe ist der Fahnenflucht verdächtig und werden daher alle Civil- und Militärbehörden geziemend ersucht, auf den Genannten fahnden im Betretungsfalle denselben verhaften und hiervon dem Unterzeichneten Commando Mittheilung machen zu wollen.
Rostock, den 11. Mai 1877.
Großherzogl. Commando des Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90.
Signalement:
Größe 168 cm., Gestalt gedrungen, Kinn rund, Nase und Mund gewöhnlich, Haar blond. Besondere Kennzeichen: Auf dem linken Arm der Name N. Krämer mit blauer Farbe tätovirt, Narbe am rechten Auge.
Bekleidet war derselbe muthmaßlich mit braunem Sommerüberzieher mit hellgrauem Futter, schwarz- und grau gestreifter Civilhose, brauner Weste, schwarzseidener Mütze, Papierwäsche und eigenen Stiefeln.[2]


Verurteilung 1877

Krämer, Nikolaus, Arbeiter (Füsilier) s. Kilburg, Kr. Bitburg (zul. Nr. 39, Jg.77), seit 3. 9. c. 6 J. 7 Mon. Zuchth., erk. wg. Fahnenflucht etc. v. Großh. Kontingents.-Ger. zu Schwerin.>[3]

1882 Krämer bleibt in Haft

Aus der Haft wurde der Schneider und Korbmacher das (beide Geschäfte hat derselbe in der Strafanstalt erlernt) Nikolaus Krämer aus Killburg vorgeführt, um sich wegen Diebstahls zu verantworten. Als der Gerichtshof sich aber überzeugt, daß Krämer ein ganz böser Sünder ist, mochte er mit demselben nichts zu schaffen haben, erklärte sich vielmehr für unzuständig und überwies die Sache der Strafkammer. Krämer ist im Oktober 1874 von dem hiesigen Kreisgerichte wegen Diebstahls zu 14 Tagen und im November desselben Jahres von dem Gerichte zu Köln wegen desselben Vergehens gleichfalls mit 14 Tagen Gefängnis bestraft. Ferner im März 1875 vom Kriegsgerichte in Schwerin wegen Fahnenflucht und Diebstahls zu 1 Jahr und 9 Mon. Gefängnis, ferner im Jahre 1877 von demselben Kriegsgerichte wegen wiederholter Fahnenflucht und Diebstahls zu 2 Jahren und endlich im Jahre 1879 ebenfalls von dem Kriegsgerichte in Schwerin wegen Fahnenflucht im wiederholten Rückfalle zu 6 Jahren Zuchthaus, Ehrverlust und Ausstoßung aus dem Soldatenstande verurteilt.[4]

Quellen