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Der Sportverein Kyllburg wurde im Jahre 1921 gegründet. Der Verein biete eine große Bandbreite an sportlichen Aktivitäten. Das Angebot reicht von Kinderturnen bis zu Seniorengymnastik. Der Fußball spielt einen große Rolle. Die 1. Mannschaft spielt seit vielen Jahren in der Rheinlandliga.

Geschichte

1921 – Die Geburtsstunde

Der Sportverein Kyllburg erblickte das Licht der Welt am 21. Juni 1921. Die Gründung des Vereins geschah auf Initiative von Oscar Carben, der im ehemaligen „Hotel Stern“ ein Treffen mit interessierten Sportlern organisierte, um den SV Kyllburg zu gründen. Dies waren neben Oscar Carben: Peter Kreutz, Georg Büttel, Peter Hermes, Matthias Driesch, Rudi Weber, Theodor Pauly und Werner Weber. Zum 1. Vorsitzenden wählten die 8 Gründungsmitglieder Herrn Peter Kreutz. Während im Gasthaus Stern die Gründung des SVK stattfand, erlebte Deutschland, dass der 1. FC Nürnberg sich in Düsseldorf gegen Vorwärts 90 Berlin mit 5:0 durchsetzen konnte und somit Deutscher Fußballmeister des Jahres 1921 wurde. Außerdem läuft der finnische Ausnahmesportler Paavo Johannes Nurmi Weltrekord über 10.000 m mit einer Zeit von 30:40,2 Min; zum Vergleich: der derzeit aktuelle Weltrekordhalter Kenenisa Bekele (Äthiopien) benötigte 2005 eine Zeit von 26:17,54 Min.

Die Anfangsjahre – 1921 bis 1945

21. Juni 1921: Gründung des SV Kyllburg.

Der Verein gehörte dem Süddeutschen Fußball- und Leichtathletikverband an. Als Sportplatz fungierte der Kyllburger Marktplatz.

Folgende Schlagzeilen geben ein Bild über die Fußballabteilung des Vereins in den Gründungsjahren bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges:

1921 bestand der SVK aus einer Senioren- und einer Juniorenmannschaft und war einer der wenigen Sportvereine im Eifelkreis.

Start der Jugendmannschaft im Jahr 1921: 9:0 in Bitburg Niederlage, 2. Spiel: 2:3 gegen Gerolstein.

1925 Meisterschaft in der C-Klasse/Aufstieg in B-Klasse.

1926 Endspiel um den Simonpokal bei Gastgeber Bitburg nach zweimaliger Verlängerung mit 2:3 verloren.

1926 Meisterschaft in B-Klasse.

1927 vorübergehende Einstellung des Spielbetriebes wegen finanzieller Schwierigkeiten.

1931/32 Gewinn der Eifelmeisterschaft und Aufstieg in A-Klasse (in der u.a. Gerolstein, Post Trier, Wittlich, Hansa Trier, Eintracht Trier, Neumagen und Traben-Trabach spielten).

Jugendmannschaft 1931; v.l.: Hans Klotz, Willi Junk, Gerd Kemen, Klaus Müller, Josef Zimmer, Jakob Hoff, Klaus Moll, Josef May, Willi Pauly, Hans Hoffmann, Friedel Kaisen, Stefan Zinnen, Rudi Müller

Mitte der 30er Jahre kommt der Spielbetrieb im Fußball durch Einführung der allgemeinen Wehrpflicht völlig zum Erliegen.

Senioren-Fußballmannschaft des SVK in den 30er Jahren

Aber nicht nur Fußball, sondern auch Leichtathletik wurde in unserem Verein betrieben, was auch der Name Sportverein und die Namensgebung SV Kyllburg (und nicht FC Kyllburg!) impliziert.

Neben dem Kampf ums runde, damals auch oft unrunde Leder, waren Lauf, Sprung und Wurf ein wesentlicher Bestandteil der sportlichen Betätigung. So weiß man auch aus der Zeit vor dem Krieg von recht guten Kyllburger Läufern zu berichten. Auch bei den Werfern und Kugelstoßern gab es schon stolze Erfolge. Man erinnert sich an Karl Leitges, der 1943 im Berliner Olympiastadion bei den SA-Meisterschaften die Goldmedaille im Kugelstoßen und die Silbermedaille im Diskuswerfen errang.

1946 – Wiederaufnahme

Erst mit der Rückkehr der ehemaligen Aktiven aus den verschiedenen Kriegsgefangenenlagern regte sich auf dem sportlichen Sektor neues Leben. Damit der Sportverein wieder neu aufleben konnte, musste den Gesetzen der französischen Besatzungsmacht folgend zunächst eine Gründungsversammlung durchgeführt werden.

Da alle Versammlungen genehmigungspflichtig waren, stellten die Sportkameraden Walter Hennig, Helmuth Penth und Nikolaus May am 26. Juni 1946 einen schriftlichen Antrag zur Einberufung einer Gründungsversammlung an den Ortsbürgermeister in Kyllburg.

Datei:1946 Antrag SVK.jpg
Antrag vom 26.06.1946 zur Genehmigung einer Versammlung zwecks Gründung eines Sportvereins

Entsprechend den im Antrag erwähnten Verordnungen Nr. 33 und 40 der französischen Militärregierung vom 04.02.1946, musste der Antrag „von großjährigen Antragstellern, die einen guten Ruf genießen, in der französischen Besatzungszone wohnhaft sind und nicht der NSDAP angehört haben, eingereicht werden.“

Ein Formblatt der französischen Militärregierung regelte genau, welche Punkte man bei der Antragstellung zur Abhaltung einer Gründungsversammlung zu beachten hatte:

  • Name, Vorname, Geburtsdatum und -ort, Staatsangehörigkeit und Anschrift der/des Antragsteller/s
  • Angaben über den Sportverein oder die Vereinigung oder den Zusammenschluss von Sportvereinen, deren Gründung beabsichtigt ist:
  • allgemein sportlicher Art oder Sondersportart;
  • Gemeinde oder Gegend, in der die Tätigkeit ausgeübt werden soll;
  • einen Entwurf der Satzungen, der eine genaue Bestimmung der vom Verein angestrebten Ziele enthalten muss;
  • Aufnahmebedingungen für Mitglieder, Art der Verwaltung, Art und Umfang der finanziellen Mittel, Zusammensetzung des Ausschusses und des Vorstandes, Amtsdauer und -gewalt von Ausschuss und Vorstandsmitgliedern, Bedingungen für die Beschlussfassung der Hauptversammlung, Verfahren der Auflösung des Vereins und des Vermögensübergangs.
  • Tag und Ort der Abhaltung der Gründungsversammlung (ungefähre Teilnehmerzahl)
  • Anzahl der dem vorgelegten Antrag beigefügten Fragebogen.

Nachdem der Antrag zur Abhaltung einer Gründungsversammlung (mindestens einen Monat vor dem vorgesehenen Datum der Versammlung) dem Bürgermeister des Ortes, an dem der Verein ansässig ist, einzureichen war, hatte der Bürgermeister hierzu Stellung zu nehmen und dem Landrat eine Abschrift der Akten zu übersenden. Diese Abschrift, die auf dem Dienstweg von den zuständigen deutschen Behörden zu prüfen war, gelangte dann zur Delegation Superieure. Die deutschen Behörden waren dadurch in Kenntnis gesetzt und verantwortlich. Die Unterlagen selbst wurden vom Bürgermeister an den Delegue de Cercle übersandt, der diese seinerseits dem Delegation Superieur von Rheinland Hessen-Nassau vorzulegen hatte. Diese Dienststelle traf dann die Entscheidung über die gesamte – von den französischen und deutschen Behörden angestellte – Untersuchung. Eine Benachrichtigung über Annahme oder Ablehnung hatte durch die Abteilung Jeunesse Et Sports direkt an den Delegue De Cercle zu erfolgen. Dieser setzte dann die Antragsteller über das zuständige Bürgermeisteramt in Kenntnis.

Betr.: Schiedsrichter eines Sportvereins
Auf Ihre Anfrage vom 9. November 1946 teile ich Ihnen mit, dass ich gegen die Ernennung von Herrn Matthias Brantzen als Schiedsrichter des Sportvereins Kyllburg keine Einwände erhebe.

Auch war es nicht ohne Verwaltungsaufwand möglich, Freundschaftsspiele in anderen Orten auszutragen. Im auf der nächsten Seite abgebildeten Schreiben gestattet der Ortskommandeur Herrn Zahnen aus Kyllburg den Transport einer Sportgruppe zu einem Fußballspiel in Daun an einem Sonntag.

Die Genehmigung zur Abhaltung einer Gründungsversammlung kam schließlich am 23. Juli 1948. Der Militärregierung in Kyllburg wurden anschließend die Namen der gewählten Vorstandsmitglieder und die Zusammensetzung des Vorstandes mitgeteilt.

Nachfolgend einige Informationen zum wieder auflebenden SV Kyllburg nach dem Krieg bis zum Ende der 40er Jahre.

Erster Vorstand nach dem Ersten Weltkrieg:

  • 1. Vorsitzender und Schriftführer: Nikolaus Müller
  • 2. Vorsitzender: Nikolaus May
  • Kassierer: Helmut Penth
  • Beisitzer: Walter Hennig

Erstes Nachkriegsspiel gegen 12. Mai 1946 in Fließem

Nikolaus Müller wurde im Juni 1946 zum Kreissportwart bei der Militärregierung in Kyllburg ernannt und auf Kreisebene wurden nun die ersten „Gehversuche“ unternommen. Im Herbst 1946 Start der Meisterschaftsrunde 1946/47. Über ähnlich viele Instanzen lief die Zulassung zum Schiedsrichter. In einem Schreiben der Militärregierung Kyllburg vom 02.01.1947 teilt die Ortskommandatur Kyllburg Landrat Dr. Gilles in Bitburg folgendes mit:

Abschlusstabelle Meisterschaftsrunde 1946/47

1 FC Bitburg 14 64:19 26: 2
2 SV Speicher 14 40:19 18:10
3 SV Kyllburg 14 37:26 18:10
4 VfR Irrel 14 56:41 16:12
5 SV Fließem 14 25:28 12:16
6 SV Badem 14 25:40 10:18
7 SV Wolsfeld 14 27:48 10:18
8 SV Dudeldorf 14 11:57 2:26

Am 6. Juni 1948 finden die Leichtathletik-Meisterschaften des Kreises Bitburg für alle Vereine des Kreises auf dem Platz des SV Kyllburg statt.

1949 gehört die Erste Fußballmannschaft der 1. Kreisklasse an, und Spiele an der Mosel sind wegen der Abwechslung besonders willkommen.

Wirtschaftswunderjahre

Die überall in Deutschland geht es in den 50er Jahren auch in Kyllburg wieder bergauf. Der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft – das Wunder von Bern – trägt maßgeblich zum typischen Spruch des Jahrzehnts bei: „wir sind wieder wer“.

Die Stars der Fußball begeisterten Bevölkerung sind Sepp Herberger, Helmut Rahn, Fritz Walter und Edison Arantes do Nascimento (Pelé).

Im SV Kyllburg verzeichnet die Erste Mannschaft erste Erfolge in der Bezirksklasse und spielt ständig auf den oberen Tabellenrängen in der A-Klasse Bitburg mit.

Besondere Ereignisse des SVK in den 50er Jahren sind folgende:

  • In der Spielzeit 1950/51 überzeugt die A-Jugend-Mannschaft besonders und wird Staffelsieger.
  • Am 27. Mai 1951 begeht der Verein das 30-jährige Stiftungsfest mit einem Pokalturnier und noch im August wird ein Alt-Herren Turnier mit Erfolg durchgeführt.