St. Martin

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Klaus Hoffmann als St. Martin

Wie in vielen Regionen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz, sowie Luxemburgs gibt es auch in Kyllburg zum Martinstag einen Umzug. Kinder ziehen mit Laternen durch die Straßen, begleitet von einem auf dem Pferd sitzenden Reiter, der mit einem roten Mantel den heiligen Martin als römischen Soldaten darstellt. Zum Ende des Martinszuges wird die legendarische Schenkung des Mantels an den Bettler nachgestellt. Bei dem Umzug werden Martinslieder gesungen, begleitet vom Musikverein Kyllburg. Die Laternen werden zum Teil vorher im Unterricht der Grundschule und im Kindergarten gebastelt. Zum Abschluss gibt es ein großes Martinsfeuer. Die erhalten im Anschluss einen Weckmann aus Hefeteig.

Geschichte

Der erste Martinszug in Kyllburg ging am 10. November 1949. Arnold Uhrmacher als St. Martin führte den bunten Fackelzug an. Es gab eine Prämierung der schönsten Laternen. Die Preise dafür wurden von Kyllburger Geschäftsleuten gestiftet.

Im Jahr 2020 fiel der Martinszug wegen der Corona-Pandemie aus; im Jahr 2021 fand er wieder wie gewohnt statt.

Beschreibung einzelner Umzüge

1980 fand wieder ein Martinszug wie in „alten Zeiten“ statt. Aufstellung war um 17.30 Uhr in der Bademer Straße (Haus Esch). Die Bettlerszene fand beim Haus Kubny auf der Hochstraße statt, das Martinsfeuer mit Gänseverlosung war auf dem alten Schulhof. Die Jugendgruppe als Veranstalter hatte folgende Zugordnung festgelegt:

  1. St. Martin führt den Zug an
  2. Kleinkinder mit Eltern
  3. größere Kinder mit Laternen
  4. Musikverein Kyllburg
  5. Erwachsene

In späteren Jahren brannte das Martinsfeuer auf dem Parkplatz hinter der Stiftskirche. Nach der Neugestaltung des selben, wurde und wird das Feuer auf der abschüssigen Wiese an der Kastellstraße abgebrannt. Die Bettlerszene findet vor dem Westportal der Stiftskirche statt.

Bettlerszene

Der Text zur Bettlerszene stammt in der heutigen Form wahrscheinlich von der Lehrerin Ulla Zahnen. Es gab jedoch in den letzten Jahren Bestrebungen den Text zu modernisieren. Dabei gingen sowohl der eigentliche Sinn, als auch der Reim verloren. Daher versuche ich den Text hier in der Urfassung wiederzugeben.

Bettler:
Bin ein armer Bettlersmann,
hab nur alte Lumpen an.
Zieh umher in aller Welt.
Lebe nur vom Bettelgeld.

Winter wird's nun wieder bald,
spür es schon, mir ist so kalt.
Doch ich fest auf Gott vertrau!
Er wird mir helfen - aber, schau!

Auf dem Ross ein Reiter fein.
Ruf ihn an in meiner Pein:
„Edler Herr, gedenket mein!“

St. Martin:
So nimm den Mantel, armer Mann!
Nimm ihn um Christi Willen an!
Denn aus Lieb' Herr Jesus Christ
einst für uns gestorben ist.

Bettler:
Lohn euch Gott das gute Werk
und die liebe Jugend merk':
Wie dich selbst, so steht geschrieben,
sollst du deinen Nächsten lieben!