Neues Haus (Schloss)

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Wer von Kyllburg nach Malberg kommt, wird unweigerlich von der imposanten Fassade des Neuen Hauses in den Bann gezogen. Die Erhabenheit und Harmonie dieses Bauwerks überrascht und verrät die Meisterschaft eines großen Architekten. In der Tat war hier ein bedeutender Künstler am Werk: der venezianische Graf Matteo Alberti, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts am Düsseldorfer Hof wirkte, das neue Schloss in Bensberg errichtete und in Köln eine Reihe herausragender Sakralbauten schuf. In die Eifellandschaft verpflanzte er ein klassizistisch-barockes Schloss, das sich stilgeschichtlich in die Blütezeit der norditalienischen Architektur einreiht und dessen Vorbild die rund 150 Jahre zuvor von dem berühmten Renaissancebaumeister Andrea Palladio geschaffene Villa Valmarana in Bolzano Vincentino ist.

Der gebildete und kunstsinnige Kölner Weihbischof Johann Werner von Veyder hatte genaue Vorstellungen von seinem künftigen Adelssitz. Er wünschte sich ein „bequemes“ und „königliches“ Treppenhaus als „Hauptstück des ganzen Hauses“, ein „tachwerk so glatt und nieder alß möglich“. Neben dem Wunsch nach vornehmer Repräsentation hatten „Ihro Weyhbischöfliche Hochwürden“ auch den Wunsch, dem Bau das Aussehen einer südländischen Villa zu verleihen.

Die Raumdisposition ist als Doppelhaus mit einer hofseitigen und einer gartenseitigen Raumflucht sehr raffiniert. Empfangsräume, Schlafzimmer, Kabinette und Speisezimmer sind mit reich verzierten Stuckdecken ausgestattet. Bemerkenswert ist das Kabinett des Gästeappartements. Ein Doppeladler an der Decke weist darauf hin, dass dieses Appartement für den Besuch des Kaisers bestimmt war, der seit 1714 als Herzog von Luxemburg oberster Lehnsherr der Herrschaft Malberg war.

Die prachtvollen Wandbespannungen des so genannten Gobelinzimmers geben einen liebenswerten Einblick in die Lebensgewohnheiten eines adligen Landsitzes im 18.

Da das Neue Haus derzeit saniert wird, wurde das gesamte Mobiliar ausgebaut und ausgelagert. Darunter die Schränke, die Tische, die Uhren, das Himmelbett, das Alkoven, die Vertäfelungen sowie eine Reihe von „mahlereyen“ aus der ehemals 80 Werke ausmachenden Kunstsammlung des „Freyherrlichen schloß Mahlberg“.