Zum Inhalt springen

Tellspiele: Unterschied zwischen den Versionen

49 Bytes hinzugefügt ,  18. März 2023
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 9: Zeile 9:


Pfingsten 1922 führte die „Eifeler Volksbühne“ das Drama Wilhelm Tell auf einer Freilichtbühne an der Kyll auf. Die Tellspiele wurden ein sensationeller Erfolg, es gab 43 Aufführungen in den Jahren 1922, 1924 und 1929 mit insgesamt über 100.000 Zuschauern, die mit Sonderzügen nach Malberg kamen und den Ort bekannt machten.
Pfingsten 1922 führte die „Eifeler Volksbühne“ das Drama Wilhelm Tell auf einer Freilichtbühne an der Kyll auf. Die Tellspiele wurden ein sensationeller Erfolg, es gab 43 Aufführungen in den Jahren 1922, 1924 und 1929 mit insgesamt über 100.000 Zuschauern, die mit Sonderzügen nach Malberg kamen und den Ort bekannt machten.
 
==Zeitungsberichte 1924==
  Die Tellspiele in Malberg bei Killburg werden in diesem Sommer wiederholt. Die Mitspieler sind ausschließlich Einwohner des Dorfes. Jeder Sonntag bis einschließlich August ist Spieltag. Die Freilichtbühne liegt unmittelbar an der Kill, auf der sich die Flucht Baumgartens im Kahn vollzieht. Der Berghang steigt mit der Bühne empor, Riesenbuchen überschatten das Spielfeld. Eine breite, von oberen her ziehende Straße ermöglicht die Inszenierung der Sennen- und Schnitterzüge und den Anmarsch von Geßler und seinem Reitertroß.<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/WJM5VJAGLVCDW7RIW67DSCDT5VMSNHDY?query=killburg&hit=12&issuepage=2 Kölnische Zeitung, 28. Juni 1924, S.2]</ref>
  Die Tellspiele in Malberg bei Killburg werden in diesem Sommer wiederholt. Die Mitspieler sind ausschließlich Einwohner des Dorfes. Jeder Sonntag bis einschließlich August ist Spieltag. Die Freilichtbühne liegt unmittelbar an der Kill, auf der sich die Flucht Baumgartens im Kahn vollzieht. Der Berghang steigt mit der Bühne empor, Riesenbuchen überschatten das Spielfeld. Eine breite, von oberen her ziehende Straße ermöglicht die Inszenierung der Sennen- und Schnitterzüge und den Anmarsch von Geßler und seinem Reitertroß.<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/WJM5VJAGLVCDW7RIW67DSCDT5VMSNHDY?query=killburg&hit=12&issuepage=2 Kölnische Zeitung, 28. Juni 1924, S.2]</ref>


  Die '''Tellspiele''' in dem Eifeldörfchen Malberg bei Kyllburg (Eisenbahnstrecke Köln–Trier, Station Kyllburg) finden noch während des ganzen Monats August an allen Sonntagen statt. Bisher waren die Vorstellungen stets ausverkauft; das ist bei einem überdachten Zuschauerzelt mit 2200 numerierten Sitzplätzen ein Beweis für die starke Anziehungskraft der Spiele.<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/P5OTLCAFOMP6KJEVKBKVM3CJU4AOAT3Y?query=kyllburg&page=74&hit=5&issuepage=10 Kölnische Zeitung, 1. August 1924, S.10]</ref>
  Die '''Tellspiele''' in dem Eifeldörfchen Malberg bei Kyllburg (Eisenbahnstrecke Köln–Trier, Station Kyllburg) finden noch während des ganzen Monats August an allen Sonntagen statt. Bisher waren die Vorstellungen stets ausverkauft; das ist bei einem überdachten Zuschauerzelt mit 2200 numerierten Sitzplätzen ein Beweis für die starke Anziehungskraft der Spiele.<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/P5OTLCAFOMP6KJEVKBKVM3CJU4AOAT3Y?query=kyllburg&page=74&hit=5&issuepage=10 Kölnische Zeitung, 1. August 1924, S.10]</ref>
 
==Zeitungsbericht 1928==
  […] Mit etwas mehr finanziellem Erfolg arbeitete während einiger Sommer die im romantischen Kylltal unweit der bekannten Eifelsommerfrische Kyllburg gelegene Naturbühne Malberg, wo man Schillers Tell mit guten Erfolgen herausbrachte. Leider haben die Winterstürme hierein böses, kaum wieder gutzumachendes Spiel mit den einzig schönen Naturkulissen getrieben. Die mächtige Tellbuche, in deren Schatten da reizende Schweizerhäuschen stand und die herrlichen Szenen des Tellspiels vor sich gingen, ist den Unwettern zum Opfer gefallen. Zweimal wurde das Zuschauerzelt vom Sturm zerrissen, Felsstürze und andre Naturereignisse haben die Naturkulissen arg verschandelt; hierzu kam noch ein Eisgang, der das schöne Landschaftsbild völlig verschandelte und verwüstete. Die Malberger Tellgemeinde, die auch eine wirtschaftliche Krise erlebte, in guten Jahren aber aus ihrem Gewinn manche Not der Gemeinde lindern half, lebt aber wieder auf und stellt in Aussicht, daß, wenn nicht schon dieses Jahr, so aber sicher im nächsten Jahr die so beliebten Malberger Tellspiele wieder in Szene gehen werden.<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/ENOIXMUB3FXG4DTHVJQIJVJRWYTG3WBB?query=kyllburg&page=70&hit=15&issuepage=3 Kölnische Zeitung, 9. Januar 1928, S.3]</ref>
  […] Mit etwas mehr finanziellem Erfolg arbeitete während einiger Sommer die im romantischen Kylltal unweit der bekannten Eifelsommerfrische Kyllburg gelegene Naturbühne Malberg, wo man Schillers Tell mit guten Erfolgen herausbrachte. Leider haben die Winterstürme hierein böses, kaum wieder gutzumachendes Spiel mit den einzig schönen Naturkulissen getrieben. Die mächtige Tellbuche, in deren Schatten da reizende Schweizerhäuschen stand und die herrlichen Szenen des Tellspiels vor sich gingen, ist den Unwettern zum Opfer gefallen. Zweimal wurde das Zuschauerzelt vom Sturm zerrissen, Felsstürze und andre Naturereignisse haben die Naturkulissen arg verschandelt; hierzu kam noch ein Eisgang, der das schöne Landschaftsbild völlig verschandelte und verwüstete. Die Malberger Tellgemeinde, die auch eine wirtschaftliche Krise erlebte, in guten Jahren aber aus ihrem Gewinn manche Not der Gemeinde lindern half, lebt aber wieder auf und stellt in Aussicht, daß, wenn nicht schon dieses Jahr, so aber sicher im nächsten Jahr die so beliebten Malberger Tellspiele wieder in Szene gehen werden.<ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/ENOIXMUB3FXG4DTHVJQIJVJRWYTG3WBB?query=kyllburg&page=70&hit=15&issuepage=3 Kölnische Zeitung, 9. Januar 1928, S.3]</ref>
==Quellen==
==Quellen==
[[Kategorie:Veranstaltung]][[Kategorie:Malberg]]
[[Kategorie:Veranstaltung]][[Kategorie:Malberg]]