Heinrich Sinnen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Heinrich Sinnen''' (* [[27. August]] [[1892]], Kyllburg; † [[6. März]] [[1990]], Kyllburg) Bahnbeamter Schrankenwärter in St.Thomas. Zu Lebzeiten zahlreiche Ehren- und Wahlämter, von [[1946]] bis [[1948]] [[Bürgermeister]] in Kyllburg.
'''Heinrich Sinnen''' (* [[27. August]] [[1892]], Kyllburg; † [[6. März]] [[1990]], Kyllburg) Bahnbeamter Schrankenwärter in St.Thomas. Zu Lebzeiten zahlreiche Ehren- und Wahlämter, von [[1946]] bis [[1948]] [[Bürgermeister]] in Kyllburg.


Heinrich Sinnen war Kyllburger Bürgermeister von 1946-1948. Sein Leben lang aber war er Eisenbahner, zuletzt in St. Thomas. Am [[8. Oktober]] [[192]]3 wurde er von den Franzosen (Stichwort: Rheinlandbesetzung) aus Kyllburg nach Thüringen ausgewiesen. Hintergrund war, dass die Franzosen nach Besetzung der Rheinlande, in der sie wegen fehlender Reparationsleistungen einmarschiert waren, gegen die starke Separatistenbewegung zu kämpfen hatten. Es gab einen starken, wenn auch vorwiegend „stillen“ Widerstand gegen die Besatzer. Sehr schnell versuchten die Franzosen, den Geldverkehr und das Transportwesen (und damit auch die Eisenbahnen) in ihre eigene Regie zu bekommen. Da sich mit Ausnahme von 72 Personen alle Eisenbahnbeschäftigten weigerten, alliierte Befehle auszuführen, übernahm am [[19. März]] [[1923]] die französisch-belgische Eisenbahn-Regie den Bahnbetrieb mit eigenem Personal. Es wurden eigene Geldscheine und Fahrausweise gedruckt, ausschließlich in französischer Sprache. Als sich die deutschen Eisenbahner jetzt immer noch weigerten, mit den Besetzern zusammenzuarbeiten, wurden 2731 Bahnbeamte und 2389 Eisenbahnarbeiter, auch Heinrich Sinnen mit Familie, er wurde zeitweilig nach Thüringen gebracht, aus den französisch besetzten Gebieten ausgewiesen. Erst am [[16. November]] [[1924]] ging die Bahn wieder in deutsche Verwaltung über.
Heinrich Sinnen war von 1946 bis 1948 Bürgermeister von Kyllburg, aber sein ganzes Leben lang Eisenbahner, zuletzt in St. Thomas. Am 8. Oktober 1923 wurde er von den Franzosen (Stichwort: Rheinlandbesetzung) aus Kyllburg nach Thüringen ausgewiesen. Hintergrund war, dass die Franzosen nach der Besetzung des Rheinlandes, in das sie wegen fehlender Reparationsleistungen einmarschiert waren, mit einer starken Separatistenbewegung zu kämpfen hatten. Es gab einen starken, wenn auch überwiegend „stillen“ Widerstand gegen die Besatzer. Die Franzosen versuchten sehr schnell, den Geldverkehr und das Transportwesen (und damit auch die Eisenbahn) unter ihre Kontrolle zu bringen. Da sich bis auf 72 Personen alle Eisenbahner weigerten, den alliierten Befehlen Folge zu leisten, übernahm am 19. März 1923 die französisch-belgische Eisenbahn-Regie den Bahnbetrieb mit eigenem Personal. Es wurden eigene Fahrkarten und Fahrscheine gedruckt, ausschließlich in französischer Sprache. Da sich die deutschen Eisenbahner weiterhin weigerten, mit den Besatzern zusammenzuarbeiten, wurden 2731 Bahnbeamte und 2389 Bahnarbeiter aus dem französisch besetzten Gebiet ausgewiesen, darunter auch Heinrich Sinnen mit seiner Familie, der vorübergehend nach Thüringen gebracht wurde. Erst am 16. November 1924 ging die Bahn wieder in deutsche Verwaltung über.


==Kommunalpolitiker==
==Kommunalpolitiker==
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[[Datei:Stiftstraße 26.jpg|mini|Das ehemalige Wohnhaus in der Stiftstraße]]
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Heinrich kaufte das Haus in der [[Stiftstraße 26|Stiftstraße 28]], heute Nr. 26, von seinem Bruder Hubert; davor besaß es Peter, davor Hans. Heute bewohnt es Hanna Schuster, die das Haus von ihrer Großmutter Frau Katharina Schuster geb. Sinnen übernahm.
Heinrich kaufte das Haus in der [[Stiftstraße 26|Stiftstraße 28]], heute Nr. 26, von seinem Bruder Hubert; davor besaß es Peter, davor Hans. Heute bewohnt es Hanna Schuster, die das Haus von ihrer Großmutter Frau Katharina Schuster geb. Sinnen übernahm.
 
==Quellen==


[[Kategorie:Personen]]
[[Kategorie:Personen]]
[[Kategorie:Bürgermeister]]
[[Kategorie:Bürgermeister]]

Aktuelle Version vom 26. April 2023, 07:37 Uhr

Heinrich Sinnen als junger Soldat im 1. Weltkrieg
Heinrich Sinnen mit seine Ehefrau Helene, geb. Martin
Familiengrab auf dem Kyllburger Friedhof

Heinrich Sinnen (* 27. August 1892, Kyllburg; † 6. März 1990, Kyllburg) Bahnbeamter Schrankenwärter in St.Thomas. Zu Lebzeiten zahlreiche Ehren- und Wahlämter, von 1946 bis 1948 Bürgermeister in Kyllburg.

Heinrich Sinnen war von 1946 bis 1948 Bürgermeister von Kyllburg, aber sein ganzes Leben lang Eisenbahner, zuletzt in St. Thomas. Am 8. Oktober 1923 wurde er von den Franzosen (Stichwort: Rheinlandbesetzung) aus Kyllburg nach Thüringen ausgewiesen. Hintergrund war, dass die Franzosen nach der Besetzung des Rheinlandes, in das sie wegen fehlender Reparationsleistungen einmarschiert waren, mit einer starken Separatistenbewegung zu kämpfen hatten. Es gab einen starken, wenn auch überwiegend „stillen“ Widerstand gegen die Besatzer. Die Franzosen versuchten sehr schnell, den Geldverkehr und das Transportwesen (und damit auch die Eisenbahn) unter ihre Kontrolle zu bringen. Da sich bis auf 72 Personen alle Eisenbahner weigerten, den alliierten Befehlen Folge zu leisten, übernahm am 19. März 1923 die französisch-belgische Eisenbahn-Regie den Bahnbetrieb mit eigenem Personal. Es wurden eigene Fahrkarten und Fahrscheine gedruckt, ausschließlich in französischer Sprache. Da sich die deutschen Eisenbahner weiterhin weigerten, mit den Besatzern zusammenzuarbeiten, wurden 2731 Bahnbeamte und 2389 Bahnarbeiter aus dem französisch besetzten Gebiet ausgewiesen, darunter auch Heinrich Sinnen mit seiner Familie, der vorübergehend nach Thüringen gebracht wurde. Erst am 16. November 1924 ging die Bahn wieder in deutsche Verwaltung über.

Kommunalpolitiker

In der Wahl vom 15. September 1946 konnte die CDP die meisten Stimmen im Gemeinderat erringen. Daher wurde der Vorsitzende der Kyllburger CDP, Herr Heinrich Sinnen am 22. September 1946 zum neuen Ortsbürgermeister gewählt.

Wohnhaus

Das ehemalige Wohnhaus in der Stiftstraße

Heinrich kaufte das Haus in der Stiftstraße 28, heute Nr. 26, von seinem Bruder Hubert; davor besaß es Peter, davor Hans. Heute bewohnt es Hanna Schuster, die das Haus von ihrer Großmutter Frau Katharina Schuster geb. Sinnen übernahm.

Quellen