Burg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KyllburgWiki
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 13: Zeile 13:
Heute befindet sich die Burganlage in Privatbesitz.
Heute befindet sich die Burganlage in Privatbesitz.
==Bergfried==
==Bergfried==
[[Bild:Außenfassade Burgturm.png|500px|Außenfassade Burgturm]]
[[Bild:Außenfassade Burgturm.png|500px|center|Außenfassade Burgturm]]Fotogrammetisches Aufmaß der Burgturm-Außenfassaden
[[Kategorie:Bauwerk]]
[[Kategorie:Bauwerk]]

Version vom 3. Januar 2018, 10:03 Uhr

Die Kyllburg ist der Rest einer Höhenburg auf dem Kyllberg in der Stadt Kyllburg im Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Geschichte

Im Jahre 1239 ließ Erzbischof Theoderich von Trier, um sein Gebiet gegen die Nordgrenze des Trierer Erzbistums und gegen die Dynasten von Malberg zu schützen, als Eck- und Grenzfeste Kurtriers eine größere Burg, die eigentliche Kyllburg, erbauen. Die heute noch zum Teil erhaltene Burg wurde durch einen Schulhausbau im Jahre 1912 teilweise ersetzt. Der zerfallene Marstall wurde im Februar und März 1960 abgerissen.

Zur Aufbringung der Kosten dieses Burgbaues verkaufte Erzbischof Theoderich die durch den Tod der Agnes von Malberg heimgefallenen Lehen zu Roßporten unter Zustimmung seines Trierer Domkapitels für 200 Pfund ans Kloster St. Thomas.

Die unmittelbare Veranlassung zur Beschleunigung des Baues der neuen größeren Burg waren, wie dies die Gesta Treverorum bezeugen, die Gewalttätigkeiten des Ritters Rudolf von Malberg, der sich der Herrschaft von Malberg bemächtigt hatte. Er versuchte, dem, unweit von Kyllburg gelegenen, Zisterzienserinnenkloster St. Thomas, die Güter, die diesem von Agnes von Malberg geschenkt worden waren, nach ihrem Tode mit Gewalt zu entreißen. Rudolf befehdete das Kloster, und die Nonnen waren genötigt, dasselbe zu verlassen; sie wanderten sämtlich nach Trier, wo sie täglich in Prozessionen nach der hohen Domkirche zogen und während des Gottesdienstes mit lauter kläglicher Stimme die zwei Antiphonen "Media vita in morte sumus" und "Salve regina mater misericordiae" sangen, bis ihnen von dem Erzbischof gegen ihren unruhigen Nachbarn Beistand geleistet wurde. Nachdem der Erzbischof ihn mit Waffengewalt bezwungen hatte, fügte er sich. Die neue Burg auf dem Kyllberge hielt ihn auch fernerhin in Schranken. Die Kyllburg wurde ein Bollwerk, das noch manchmal sich bewähren und Angriffe auf den Kurstaat abwehren sollte.

Beschreibung

Der aus der Gründungszeit stammende quadratische, über 23 Meter hohe fünfgeschossige Bergfried, heute mit Aussichtsplattform, auf der Südseite ist vollständig erhalten. Der an den östlichen Ringmauerabschnitt angelehnte Palas wurde Ende des 16. Jahrhunderts, die Wirtschaftsgebäude am Nordrand des Hofes 1764 neugebaut. Um 1840 wurden die früheren Stallungen zwischen Bergfried und Straße zu einem Schulhaus umgebaut und 1911 der Palas für einen größeren Schulneubau abgebrochen. Die baufälligen Wirtschaftsgebäude aus dem 18. Jahrhundert wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ersatzlos abgerissen. In der Burg soll sich auch die Folterkammer des Hochgerichts Kyllburg, und zwar unter dem Schulhaus befunden haben. Sie hat gewiss in den Hexenprozessen des ausgehenden Mittelalters eine Rolle gespielt und dem Inquisitor und der Wut des Volkes gedient.

Heute befindet sich die Burganlage in Privatbesitz.

Bergfried

Außenfassade Burgturm
Außenfassade Burgturm

Fotogrammetisches Aufmaß der Burgturm-Außenfassaden