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Synagoge: Unterschied zwischen den Versionen

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Es gibt mündliche Überlieferungen, nach denen die Zerstörung nicht am 9. November, sondern erst einen Tag später stattfand. Laut diesen Schilderungen hätte sich in Kyllburg niemand gefunden, der bereit gewesen wäre das Gotteshaus in Brand zu stecken. Daher seien am darauf folgenden Tag Schlägertrupps aus Bitburg angerückt, um die Arbeit zu erledigen. Ob diese Angaben stimmen, konnte noch nicht belegt werden. Es ist zu vermuten, dass es sich bei dieser Aussage um eine reine Schutzbehauptung handelt, die vom eigenen Mitverschulden ablenken soll.
Es gibt mündliche Überlieferungen, nach denen die Zerstörung nicht am 9. November, sondern erst einen Tag später stattfand. Laut diesen Schilderungen hätte sich in Kyllburg niemand gefunden, der bereit gewesen wäre das Gotteshaus in Brand zu stecken. Daher seien am darauf folgenden Tag Schlägertrupps aus Bitburg angerückt, um die Arbeit zu erledigen. Ob diese Angaben stimmen, konnte noch nicht belegt werden. Es ist zu vermuten, dass es sich bei dieser Aussage um eine reine Schutzbehauptung handelt, die vom eigenen Mitverschulden ablenken soll.
==Baugeschichte<ref> Akten betreffend die Bauausführung auf der Parzelle Gemeinde Kyllburg, Flur 13, No. 171, Kreisarchiv Bitburg-Prüm, Bestand B2, Nr. 910</ref>==
==Baugeschichte<ref> Akten betreffend die Bauausführung auf der Parzelle Gemeinde Kyllburg, Flur 13, No. 171, Kreisarchiv Bitburg-Prüm, Bestand B2, Nr. 910</ref>==
Am [[17. April]] [[1911]] beantragt die jüdische Gemeinde Kyllburg die Baugenehmigung für ein „würdiges, den Gebräuchen entsprechendes Gotteshaus“. Bislang wurden „die religiösen Übungen in einer kleinen Kammer in Malberg abgehalten.“ Beantragt wurde der Bau einer Synagoge mit 50 Sitz- und 40 Stehplätzen. Der quadratische Innenraum sollte etwa 55 Quadratmeter groß sein, die Frauenempore sollte über eine Außentreppe auf der Südseite zugänglich sein. Die Baukosten waren mit 9000 Mark veranschlagt. Ein Drittel der Gesamtsumme hatte die jüdische Gemeinde in einem Fond angespart, der Rest sollte über einen Kredit finanziert werden.
Am [[17. April]] [[1911]] beantragte die jüdische Gemeinde Kyllburg die Baugenehmigung für ein „würdiges, den Gebräuchen entsprechendes Gotteshaus“. Bislang wurden „die religiösen Übungen in einer kleinen Kammer in Malberg abgehalten.“ Beantragt wurde der Bau einer Synagoge mit 50 Sitz- und 40 Stehplätzen. Der quadratische Innenraum sollte etwa 55 Quadratmeter groß sein, die Frauenempore sollte über eine Außentreppe an der Südseite erreichbar sein. Die Baukosten wurden auf 9000 Mark veranschlagt. Ein Drittel der Gesamtsumme hatte die jüdische Gemeinde in einem Fonds angespart, der Rest sollte durch ein Darlehen finanziert werden.
Von Seiten des Bitburger Landrats Maximilian von Kessler gab es grünes Licht für das Bauvorhaben. Doch die Königlichen Bezirksregierung in Trier hatte Bedenken: „Der Neubau der Synagoge würde in der vorgelegten Entwurfsform an der geplanten Stelle und in der unmittelbaren Nachbarschaft der alten katholischen Kirche un der neuen evangelischen Kirche nicht zur Zierde des Ortes und Landschaftsbildes beitragen“, so Regierungs- und Baurat Anton von Behr in einem Schreiben vom 22. Juni 1911 an den Bitburger Landrat. Da die Königlichen Bezirksregierung mit den eingereichten Plänen nicht einverstanden war, ließ sie einen neuen Plan durch das „hiesige technische Büro“ anfertigen. Am 6. September 1911 erklärte sich die Jüdische Gemeinde einverstanden mit der Umsetzung der neuen Pläne. Jakob Nussbaum, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Kyllburg/Malberg schrieb an die Bezirksregierung: „Beigeschlossen sende ich die Pläne der Synagoge wieder zurück. Die Synagoge soll nach dem Entwurf des Herrn Reg.- u. Baurat v. Behr zu Trier ausgeführt werden und bitte ich um geflissentliche Erteilung der Bauerlaubnis“.
 
Bereits am 30. September 1911 erhielt die jüdische Gemeinde den notwendigen Bauschein. Anfang Juni 1912 stand er Rohbau.
Der Bitburger Landrat Maximilian von Kessler gab grünes Licht für das Bauvorhaben. Doch die Königliche Bezirksregierung in Trier hatte Bedenken: „Der Neubau der Synagoge würde in der vorgelegten Entwurfsform an der geplanten Stelle und in der unmittelbaren Nachbarschaft der alten katholischen Kirche und der neuen evangelischen Kirche nicht zur Zierde des Ortes und Landschaftsbildes beitragen“, so Regierungs- und Baurat Anton von Behr in einem Schreiben vom 22. Juni 1911 an den Bitburger Landrat. Da die Königliche Bezirksregierung mit den eingereichten Plänen nicht einverstanden war, ließ sie durch das „hiesige technische Büro“ einen neuen Plan anfertigen. Am 6. September 1911 erklärte sich die jüdische Gemeinde mit den neuen Plänen einverstanden. Jakob Nussbaum, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Kyllburg/Malberg, schrieb an die Bezirksregierung: „Beigeschlossen sende ich die Pläne der Synagoge wieder zurück. Die Synagoge soll nach dem Entwurf des Herrn Reg.- u. Baurat v. Behr zu Trier ausgeführt werden und bitte ich um geflissentliche Erteilung der Bauerlaubnis“.
Bereits am 30. September 1911 erhielt die jüdische Gemeinde die erforderliche Baugenehmigung. Anfang Juni 1912 stand der Rohbau.
 
==Quellen==
==Quellen==
[[Kategorie:Juden]]
[[Kategorie:Juden]]
[[Kategorie: Kirche]]
[[Kategorie: Kirche]]
[[Kategorie:Zerstört]]
[[Kategorie:Zerstört]]