Elektrifizierung Kyllburgs: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:2016 Trafostation Malberger Straße.jpg|mini|Die [[Trafostation Malberger Straße|Trafostation]] im Jahre 2016]]
Im Oktober [[1895]] erhält Kyllburg bereits '''elektrische Energie'''. Das Elektrizitätswerk wurde durch den Mühlenbesitzer [[Nikolaus Zahnen]] eingerichtet und war Privateigentum.
Im Oktober [[1895]] erhält Kyllburg bereits '''elektrische Energie'''. Das Elektrizitätswerk wurde durch den Mühlenbesitzer [[Nikolaus Zahnen]] eingerichtet und war Privateigentum.


Außer der Stadt Kyllburg haben sich die Gastwirte und eine Vielzahl privater Haushalte angeschlossen. Die Stadt Kyllburg ließ fünfzehn Straßenlampen anbringen, vornehmlich auf den Kreuzungen der [[Hochstraße]] und der [[Bahnhofstraße]]. Zunächst wurde der Generator durch das alte Mühlenrad angetrieben. Etwa um 1913 wird das Mühlenrad durch eine mächtige Turbine ersetzt. Daneben lief für das Elektrizitätswerk ein Dieselmotor, um den sich ständig steigenden Bedarf an Licht- und Kraftstrom zu erzeugen. Als Stromspeicher diente eine große Akkumulatorenbatterie. Auch die eigene Walzenmühle bezog ihre Energie aus dem Elektrizitätswerk.
Neben der Stadt Kyllburg haben sich auch die Gastwirte und viele Privathaushalte angeschlossen. Die Stadt Kyllburg ließ 15 Straßenlaternen aufstellen, vor allem an der Kreuzung Hochstraße/Bahnhofstraße. Zunächst wurde der Generator durch das alte Mühlrad angetrieben. Um 1913 wurde das Mühlrad durch eine leistungsstarke Turbine ersetzt. Daneben lief ein Dieselmotor für das Elektrizitätswerk, um den ständig steigenden Bedarf an Licht- und Kraftstrom zu erzeugen. Als Stromspeicher diente eine große Akkumulatorenbatterie. Auch die eigene Walzenmühle bezog ihre Energie aus dem Elektrizitätswerk.


Im Laufe des Jahres [[1928]] gingen nahezu alle privaten und kommunalen Elektrizitätswerke des Kreises, auch das des Kreises Bitburg selbst, in den Besitz des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes (RWE) über. Damals gab auch der Nachfolger von Nikolaus Zahnen, sein Sohn [[Georg Zahnen]], die Belieferung der Gemeinde Kyllburg mit elektrischem Strom an das RWE ab. Der Chronik zufolge wurde die Abstandssumme von 100000 RM an Zahnen gewährt. Davon gab er 5000 Mark an die Gemeinde Kyllburg.
Im Laufe des Jahres [[1928]] gingen fast alle privaten und kommunalen Elektrizitätswerke des Kreises, auch das des Kreises Bitburg selbst, in den Besitz des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes (RWE) über. Der Nachfolger von Nikolaus Zahnen, sein Sohn [[Georg Zahnen]], übertrug damals auch die Stromversorgung der Gemeinde Kyllburg an das RWE. Laut Chronik wurde Zahnen die Abstandszahlung von 100.000 RM gewährt. Davon gab er 5000 Mark an die Gemeinde Kyllburg ab.


Die bisher erzeugte elektrische Energie hatte eine Spannung von 110 Volt Gleichstrom. Die Versorgung des RWE erfolgte mit 220 Volt Wechselstrom. Daher mussten Motoren und Lampen umgebaut oder ausgetauscht werden. Um die Jahreswende 1928/29 war die Umstellung abgeschlossen. Die Überlandzentrale trat in Tätigkeit. Am Malberger Weg wurde eine Trafostation erbaut. In ihr wird der hochgespannte Strom (25000 Volt), der von Etteldorf hergeführt wird, auf 220 Volt transformiert. Der Preis für die Kilowattstunde beträgt 1929 0,38 Mark.
Die bisher erzeugte elektrische Energie hatte eine Spannung von 110 Volt Gleichstrom. Das RWE lieferte 220 Volt Wechselstrom. Deshalb mussten Motoren und Lampen umgebaut oder ersetzt werden. Zum Jahreswechsel 1928/29 war die Umstellung abgeschlossen. Die Überlandzentrale nahm ihren Betrieb auf. Am Malberger Weg wurde eine [[Trafostation Malberger Straße|Trafostation]] errichtet. Hier wurde der von Etteldorf kommende Hochspannungsstrom (25000 Volt) auf 220 Volt transformiert. Die Kilowattstunde kostet 1929 38 Pfennig.


==Eintrag in der Schulchronik==
Im Oktober d.Js. (Anm. 1895) erhielt Kyllburg eine elektrische Beleuchtung. An diese haben sich die Wirte & viele Private angeschlossen. Außerdem prangen jetzt die Straßen im Glanze des elektrischen Lichtes. Auf dem Kreuzungspunkte der Hochstraße, Bahnhofstr. etc. ist eine große Bogenlampe angebracht, außerdem brennen auf den Straßen noch 15 Glühlampen. (Rosenkr.)
[[Kategorie:Kyllburg]]
[[Kategorie:Kyllburg]]
[[Kategorie:Chronik]]

Aktuelle Version vom 19. April 2023, 10:39 Uhr

Die Trafostation im Jahre 2016

Im Oktober 1895 erhält Kyllburg bereits elektrische Energie. Das Elektrizitätswerk wurde durch den Mühlenbesitzer Nikolaus Zahnen eingerichtet und war Privateigentum.

Neben der Stadt Kyllburg haben sich auch die Gastwirte und viele Privathaushalte angeschlossen. Die Stadt Kyllburg ließ 15 Straßenlaternen aufstellen, vor allem an der Kreuzung Hochstraße/Bahnhofstraße. Zunächst wurde der Generator durch das alte Mühlrad angetrieben. Um 1913 wurde das Mühlrad durch eine leistungsstarke Turbine ersetzt. Daneben lief ein Dieselmotor für das Elektrizitätswerk, um den ständig steigenden Bedarf an Licht- und Kraftstrom zu erzeugen. Als Stromspeicher diente eine große Akkumulatorenbatterie. Auch die eigene Walzenmühle bezog ihre Energie aus dem Elektrizitätswerk.

Im Laufe des Jahres 1928 gingen fast alle privaten und kommunalen Elektrizitätswerke des Kreises, auch das des Kreises Bitburg selbst, in den Besitz des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes (RWE) über. Der Nachfolger von Nikolaus Zahnen, sein Sohn Georg Zahnen, übertrug damals auch die Stromversorgung der Gemeinde Kyllburg an das RWE. Laut Chronik wurde Zahnen die Abstandszahlung von 100.000 RM gewährt. Davon gab er 5000 Mark an die Gemeinde Kyllburg ab.

Die bisher erzeugte elektrische Energie hatte eine Spannung von 110 Volt Gleichstrom. Das RWE lieferte 220 Volt Wechselstrom. Deshalb mussten Motoren und Lampen umgebaut oder ersetzt werden. Zum Jahreswechsel 1928/29 war die Umstellung abgeschlossen. Die Überlandzentrale nahm ihren Betrieb auf. Am Malberger Weg wurde eine Trafostation errichtet. Hier wurde der von Etteldorf kommende Hochspannungsstrom (25000 Volt) auf 220 Volt transformiert. Die Kilowattstunde kostet 1929 38 Pfennig.

Eintrag in der Schulchronik

Im Oktober d.Js. (Anm. 1895) erhielt Kyllburg eine elektrische Beleuchtung. An diese haben sich die Wirte & viele Private angeschlossen. Außerdem prangen jetzt die Straßen im Glanze des elektrischen Lichtes. Auf dem Kreuzungspunkte der Hochstraße, Bahnhofstr. etc. ist eine große Bogenlampe angebracht, außerdem brennen auf den Straßen noch 15 Glühlampen. (Rosenkr.)