Hüttenwerk Malberg
Das Hüttenwerk Malberg ist dem Grundstein zufolge 1749 durch die Freiherren von Veyder gegründet worden und diente der Eisengewinnung und Verarbeitung.
Geschichte
Gründung
Die Malberger Hütte wurde 1749 von Franz Moritz von Veyder und seiner Frau Maria Theresia Josepha geb. Neufforge außerhalb des Ortes zur Verarbeitung von Raseneisenerz gegründet, das vor allem in den Gemarkungen Malbergweich, Balesfeld, Steinborn und Seinsfeld abgebaut wurde. Nach dem Verkauf durch die Familie von Veyder zu Beginn des 19. Jahrhunderts wechselten die Besitzer häufig, bis der Betrieb der unrentabel gewordenen Hütte eingestellt wurde.
Hütte und Eisenschmelze Malberg bis 1845
1845 wird das obere Hammerfeuer verlegt. Bis dahin bestanden einfache Blasebälge. 1845 werden sie durch zwei Zylindergebläse ersetzt. Das Bild zeigt noch den Zustand vor 1845: Rechts durch den Wasserkandel fließt das Kyllwasser auf ein oberschlägiges Wasserrad. An der Achse des Wasserrades sind zwei Eisenschleifen befestigt, die beim Drehen den Blasebalghebel nach unten drücken. Ein Gewicht am Blasebalgoberteil zieht durch Hebelwirkung den Blasebalg wieder hoch. Die Mündung des Blasebalges endet im Hochofenunterteil. Durch dieses wechselseitige Zusammendrücken und Auseinanderziehen des Blasebalges wird dem Hochofen die erforderliche Sauerstoffmenge zum Schmelzen des Erzes zugeführt.
Großhammer in der Hütte Malberg
1845 wurde das obere Hammerfeuer verlegt. Bis dahin gab es einfache Blasebälge. Sie wurden 1845 durch zwei Zylindergebläse ersetzt. Das Bild zeigt noch den Zustand vor 1845: Rechts durch den Wasserkandel fließt das Kyllwasser auf ein oberschlächtiges Wasserrad. An der Achse des Wasserrades sind zwei Eisenschlaufen befestigt, die beim Drehen den Blasebalghebel nach unten drücken. Ein Gewicht am oberen Ende des Blasebalgs zieht diesen durch Hebelwirkung wieder nach oben. Die Mündung des Balges endet im unteren Teil des Hochofens. Durch dieses abwechselnde Zusammendrücken und Auseinanderziehen des Blasebalges wird dem Hochofen die zum Schmelzen des Erzes erforderliche Sauerstoffmenge zugeführt.
Stilllegung
Im Jahre 1876 wird das Werk stillgelegt, nachdem ein Verkauf gescheitert war und „nachdem die deutsche Eisenindustrie durch die Konkurrenz Englands hart darniedergedrückt worden“ ist. Zudem wurde auch die Beschaffung des Rohmaterials zu kostspielig.
Neubelebung 1911
Im Herbst 1911 wurde auf einer Versammlung in Kyllburg der „Verein zur industriellen Entwicklung der Südeifel“ gegründet. „Dieser Verein bezweckt die Schaffung ausreichender Beschäftigung der Arbeitskräfte in dieser Gegend, um dadurch der Abwanderung aus der Eifel wirksam zu begegnen.“
So wurden die Räume der ehemaligen Eisengießerei, die zum Schloss Malberg gehören, angemietet und eine Metallwarenfabrik gegründet, die den Namen Eifeler Metallwarenfabrik Rudolf Sempell GmbH in Malberg führt. Die Fabrik lieferte als Spezialität Walzenlager mit Weißmetall- oder Spezialeinlage, Hochofenarmaturen, Rot-, Messing- und Kupferguss sowie Lagermetall für alle Beanspruchungen. Nachdem die Räumlichkeiten in Ordnung gebracht worden waren, wurde die Arbeit am 3. Juni 1912 mit vier Mann wieder aufgenommen. Am 10. Juli 1912 wurde zum ersten Mal gegossen. Die Fabrik entwickelte sich so, dass nach einem Jahr außer dem Meister 24 Malberger in der Fabrik und zwei im Büro beschäftigt waren.
Heutige Nutzung
In den 1990er Jahren erwarben die Eheleute Josef und Martina Heintges das Gelände. Die aus dem Rheinland stammende Familie wandelte die ehemalige Industrieanlage in einen Biobauernhof um. Sie bieten unter anderem Urlaub auf dem Bauernhof an. Die Gäste wohnen in den um 1860 erbauten Arbeiterwohnungen.
Beschreibung der Anlage
Eine sehr schematische Plandarstellung von 1760 zeigt bereits die gleiche Anordnung der Gebäude wie das genauere Urkataster von 1824. Demnach standen sich in etwa Nordwest-Südost-Richtung zwei langgestreckte Trakte parallel gegenüber, von denen der nördliche den Produktionsablauf der Eisenverhüttung aufnahm, der südliche als Kohlenschuppen diente. Am westlichen Ende beider Trakte schloss sich jeweils ein Wohn-/Verwaltungsgebäude an. Das eigentliche Hüttengebäude wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts ersatzlos abgebrochen. Ob die erhaltenen Bauten auf die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückgehen oder später erneuert wurden, lässt sich angesichts der schlichten Einzelformen nicht sicher beurteilen; möglich erscheinen einschneidende Veränderungen im frühen 19. Besonders eindrucksvoll ist bis heute die kyllseitige Ansicht der Fabrik mit dem über 80 m langen Südflügel, der den ehemaligen Kohlenschuppen (später Metallwarenfabrik) und eines der beiden Wohnhäuser unter einem Dach vereinigt. Unzählige kleinere Umbauten des 20. Jahrhunderts haben vom ursprünglichen Zustand allerdings nur noch die Großform übrig gelassen. Im Detail besser erhalten ist das nördliche Wohnhaus, wie das südliche zweigeschossig, aber mit steilerem Dach; die Fenster- und Türöffnungen rechteckig und glatt gerahmt, Türflügel aus dem 19. Östlich angebaut ist noch die Giebelwand des abgebrochenen Hüttengebäudes erhalten, deren spitzbogige Blendnischen ebenfalls auf einen Neubau im 19. Die Lehrwerkstatt von 1938 wurde 1985 zum Gemeindehaus umgebaut und dabei erweitert. Der Grundstein mit Wappen, lateinischer Inschrift und Jahreszahl ist heute in einen jüngeren Anbau des Südteils eingelassen.